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(Stolpersteine in Braunau)
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== Stolpersteine in Braunau==
 
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Stolpersteine ist das Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit diesen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von 96 × 96 Millimeter und einer Höhe von 100 Millimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster
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Stolpersteine ist das Projekt des Künstlers [[http://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine|Gunter Demnig]]. Mit diesen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von 96 × 96 Millimeter und einer Höhe von 100 Millimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster
 
des Gehweges eingelassen. Mittlerweile finden sich rund 42.500 Steine nicht nur in Deutschland, sondern auch in 15 weiteren europäischen Ländern.
 
des Gehweges eingelassen. Mittlerweile finden sich rund 42.500 Steine nicht nur in Deutschland, sondern auch in 15 weiteren europäischen Ländern.
  

Version vom 3. Dezember 2013, 16:18 Uhr

Die Änderung der Straßennamen 1945

"Über Auftrag des Stadtkommandanten müssen die Straßennamen, die an das 3. Reich mahnen, umbenannt werden. Dem Gemeinderat wird die Neuauswahl der Namen später mitgeteilt wer­den."

Aus dem Protokoll der Sitzung des Braunauer Gemeinderates am 17. Juni 1945


"Der Sektionsobmann Herr Schmied ersucht in Angelegenheit der Straßenbezeichnung der Stadt Braunau am Inn das Gemeindeausschußmitglied, Herrn Auer um entsprechenden Bericht und Vorschlag. Herr Gemeinderat Auer teilt mit, daß es notwendig sei, den von der nationalsozialistischen Regierung umbenannten Straßen wieder den jetzigen Verhältnissen entsprechende Bezeichnungen zu verleihen und schlägt vor:

Adolf Hitlerplatz Stadtplatz wieder Stadtplatz
Adolf Hitlerstr. wieder Salzburger-Vorstadt
Franz-Ertl-Ring wieder Ringstrasse
Baldur v. Schirachstr. wieder Jubiläumsstrasse
Nürnbergerstr. wieder Thalstrasse
SA-Straße wieder Laabstr
Die Straße bei Deinhammer neu Hugo-von-Preen-Str.
In der Werkssiedlung Ranshofen
Wöhler-Strasse neu Pfalzstraße
Clemens-Simonstr. neu Kloster-Strasse
Fritz Todtstr. neu Benno Maier-Strasse
In der Gartenstadt
Walter v. Reichenaustr. neu Franz Ambergerstr.
Günther Prienstr. neu Adolf Wenger-Str.
Helmuth Wickstr. neu Josef Reischl-Str.
Werner Mölderstr. neu Dr. Rudolf Guby-Str.
Ernst Udetstr. neu Josef Reiter-Str.
Engelbert Endrasstr. neu Franz Stelzhammerstr.
Beispiel Beispiel Beispiel
Beispiel Beispiel Beispiel

Gegen den Vorschlag entsteht kein Einwand. Herr Bürgermeister teilt mit, daß er die nach Braunauer-KZ-Angehörigen benannten Strassen in Form einer würdigen Feier mit den zuständigen Strassentafeln versehen wird. Der Antrag wurde einstimmig angenommen."

Aus dem Protokoll der Sitzung des Braunauer Gemeinderates am 4. Oktober 1945

Mahnstein

Stolpersteine in Braunau

Stolpersteine ist das Projekt des Künstlers [Demnig]. Mit diesen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von 96 × 96 Millimeter und einer Höhe von 100 Millimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen. Mittlerweile finden sich rund 42.500 Steine nicht nur in Deutschland, sondern auch in 15 weiteren europäischen Ländern.

In Braunau erinnern Stolpersteine an das Schicksal folgender Personen:
Laabstraße 75: Hier wohnte Franz Amberger, Jahrgang 1887, hingerichtet 12.2.1943, München-Stadelheim
Laabstraße 1: Hier wohnte Michael Nimmerfahl, Jahrgang 1882, denunziert, Gestapohaft Wien
Linzer Straße 36: Hier wohnte Anna Sax, Zeuge Jehova, Jahrgang?, Heilanstalt Bernburg, ermordet 1942 Aktion T-4
Laabstraße 51: Hier wohnte Adolf Wenger, Jahrgang 1983, KZ Mauthausen, ermordet 7.4.1944

Braunauer Zeitgeschichte Tage

Der Verein für Zeitgeschichte mit dem Sitz in Braunau am Inn wurde 1993 gegründet. Seine Aufgabe sieht er in der Förderung des Geschichtsbewußtseins durch die Organisation von eigenen Veranstaltungen und durch die Mitwirkung bei Veranstaltungen, die ähnlichen Zwecken dienen. Die gesamte Tätigkeit des Vereins wird vom Vorstand geleitet, dem auch Vertreter politischer Parteien im Gemeinderat von Braunau angehören. Braunauer Zeitgeschichte Tage