Gemeindepolitik 1918 - 1945: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Andere belegte Namensformen sind Brunovve,Brunaugia, Pronowe, Prunowe, Prunov, Prunou, Prounaw, Prunauwe u.a. Wenngleichdie Erklärung der Herkunft des Namens "Braunau" unterschiedlich war,so wird in der letzten Untersuchung eindeutig festgehalten: "Die Erklärung des Namens"Braunau" ist "einfach und absolut sicher. Er kann nach denGesetzen der Sprachentwicklung nur 'braune Au' bedeuten, keineswegs aber'Brunnenau' oder 'brave Au !" Die Bezeichnung "braune Au"sei als Flurname für die Gegend zwischen Enknach und Mattigmündung anzusehen.[3] | ||
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+ | Der Name Braunau ist also mit"braun" zu verbinden; wie kam es allerdings zur Verbindung NSDAP -braun ? | ||
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+ | Politische Symbole hatten stets dieFunktion, die eigene Gruppe gegen andere abzugrenzen und so besondershervorzuheben; der moderne Begriff von corporate identity ist durchaus auch darauf zu beziehen. Wesentliche Mittel dazu sindetwa Hymnen, Fahnen und Uniformen. | ||
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+ | Die Farbe Braun ist dabeischon in den Anfangsjahren der NSDAP nachweisbar, wenngleich es auch andereFarben gab, zu welchen Nationalsozialisten eine besondere Beziehung (zu | ||
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+ | [1] HIERETH Sebastian: Geschichte der Stadt Braunau am Inn, 1. Teil, S.67 | ||
+ | SCHMIDT Rudolf: DieRanshofener Pfalz. In: 12. Jahresbericht des BG und RG Braunau am Inn 19971/72, | ||
+ | S. 8 | ||
+ | [2] Schmidt, Pfalz, S. 8 | ||
+ | [3] GLECHNERGottfried: Unsere Namen. Kleine Namenkunde des Bezirkes Braunau am Inn.Sondernummer | ||
+ | von "Das Bundwerk", Schriftenreihe desInnviertler Kulturkreises, S. 24 | ||
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<sup>1</sup> Kotanko Florian: Braunau am Inn 1919 - 1938. Ungedruckte Hausarbeit für das Lehramt aus Geschichte, vorgelegt an der Universität Innsbruck 1974, S. 74f. | <sup>1</sup> Kotanko Florian: Braunau am Inn 1919 - 1938. Ungedruckte Hausarbeit für das Lehramt aus Geschichte, vorgelegt an der Universität Innsbruck 1974, S. 74f. | ||
Version vom 1. August 2013, 12:44 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Braunau - braune Stadt
- 2 Gemeindewahlen 1911
- 3 Gemeindewahlen 1919
- 4 Gemeindewahlen 1921
- 5 Korrektur Gemeinderatswahl 1921
- 6 Vor der Gemeinderatswahl 1924
- 7 Gemeinderatswahl 1924
- 8 Nach der Gemeinderatswahl 1924
- 9 Bürgermeisterwahl 1924
- 10 Landtagswahl 1925
- 11 Liquidation Hammer
- 12 Nationalratswahl 1930 Vorbericht
- 13 Sprengeleinteilung
- 14 Nationalratswahl 1930
- 15 Filmverbot im Gemeindeauschuss
- 16 Vor der Landtagswahl 1931
- 17 Landtagswahl 1931
- 18 Landtagswahl 1931 Nachbetrachtung
- 19 NSDAP Wahlversammlung 1931
- 20 Kaindl
- 21 Ankündigung Schirach in Braunau 1938
- 22 Hitler Ehrenbürger Ranshofen
- 23 Abstimmungsergebnis 1938
- 24 Referatseinteilung 1938
- 25 Entfernung Kaiserbüste
- 26 Bgm. Reithofer Palm NSDAP Mauerkirchen
- 27 NSDAP Ranshofen zu Braunau
- 28 Bgm. Reithofer 1938
Braunau - braune Stadt
Eine weit verbreitete und für Braunau bis heute äußerst negative Assoziation verbindet den Namen der Stadt mit brauner =nationalsozialistischer Vergangenhe @font-face { font-family: "Times New Roman";}p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal { margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 12pt; font-family: "Times New Roman"; }p.MsoFootnoteText, li.MsoFootnoteText, div.MsoFootnoteText { margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 10pt; font-family: "Times New Roman"; }span.MsoFootnoteReference { font-size: 8pt; }table.MsoNormalTable { font-size: 10pt; font-family: "Times New Roman"; }div.Section1 { page: Section1; }it.
Die älteste urkundliche Erwähnung einer Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Braunau findet sich in einerSchenkungsurkunde des bayrischen Herzogs Heinrich IX. aus dem Jahre 1125[1]. In dieser Urkunde wird erwähnt, dass neben anderen Gütern auch das"praedium Brunove" den "an derPankrazkirche nach der Regel des hl. Augustinus Christus dienenden Brüdern"[2] geschenkt werde.
Andere belegte Namensformen sind Brunovve,Brunaugia, Pronowe, Prunowe, Prunov, Prunou, Prounaw, Prunauwe u.a. Wenngleichdie Erklärung der Herkunft des Namens "Braunau" unterschiedlich war,so wird in der letzten Untersuchung eindeutig festgehalten: "Die Erklärung des Namens"Braunau" ist "einfach und absolut sicher. Er kann nach denGesetzen der Sprachentwicklung nur 'braune Au' bedeuten, keineswegs aber'Brunnenau' oder 'brave Au !" Die Bezeichnung "braune Au"sei als Flurname für die Gegend zwischen Enknach und Mattigmündung anzusehen.[3]
Der Name Braunau ist also mit"braun" zu verbinden; wie kam es allerdings zur Verbindung NSDAP -braun ?
Politische Symbole hatten stets dieFunktion, die eigene Gruppe gegen andere abzugrenzen und so besondershervorzuheben; der moderne Begriff von corporate identity ist durchaus auch darauf zu beziehen. Wesentliche Mittel dazu sindetwa Hymnen, Fahnen und Uniformen.
Die Farbe Braun ist dabeischon in den Anfangsjahren der NSDAP nachweisbar, wenngleich es auch andereFarben gab, zu welchen Nationalsozialisten eine besondere Beziehung (zu
[1] HIERETH Sebastian: Geschichte der Stadt Braunau am Inn, 1. Teil, S.67
SCHMIDT Rudolf: DieRanshofener Pfalz. In: 12. Jahresbericht des BG und RG Braunau am Inn 19971/72, S. 8
[2] Schmidt, Pfalz, S. 8 [3] GLECHNERGottfried: Unsere Namen. Kleine Namenkunde des Bezirkes Braunau am Inn.Sondernummer
von "Das Bundwerk", Schriftenreihe desInnviertler Kulturkreises, S. 24
1 Kotanko Florian: Braunau am Inn 1919 - 1938. Ungedruckte Hausarbeit für das Lehramt aus Geschichte, vorgelegt an der Universität Innsbruck 1974, S. 74f.
Gemeindewahlen 1911
Gemeindewahlen 1919
Gemeindewahlen 1921
Korrektur Gemeinderatswahl 1921
Vor der Gemeinderatswahl 1924
Gemeinderatswahl 1924
Am 6. April 1924 fanden in ganz Oberösterreich Gemeindewahlen statt, die in Braunau ein überraschendes Ergebnis brachten. Es kandidierten diesmal vier Parteien, die Sozialdemokratische, Großdeutsche, Christlichsoziale und Nationalsozialistische.
Die großen Verlierer waren die Sozialdemokraten, die 329 Stimmen und vier Sitze im Gemeindeausschuss verloren, somit nur mehr 7 Vertreter entsenden konnten.
Die Großdeutschen hatten 134 Stimmen gewonnen und stellten weiterhin 7 Gemeindeauschussmitglieder.
Die Nationalsozialisten, die erstmals selbständig in der "Geburtsstadt des Führers" kandidierten, bekamen 150 Stimmen und ein Mandat.
Die großen Gewinner der Wahl waren die Christlichsozialen, die 449 Stimmen mehr als am 6. November 1921 erhielten und mit 9 Mandaten zur stärksten Fraktion im Gemeindeausschuss wurden. 1 2
1 Bei der Gemeindeausschußwahl am 6. April 1924 gaben 2478 Personen gültige Stimmen ab. Davon entfielen auf die Christlichsoziale Partei 936, die damit 9 Mandate erreichte, auf die Großdeutsche Partei 682 Stimmen und 7 Mandate, auf die Sozialdemokratische Partei 710 Stimmen und 7 Mandate, auf die National sozialistische Partei 150 Stimmen und 1 Mandat.
2 Aus "Braunau - braune Stadt? Von ''Mag. Florian Kotanko''