Geburtshaus

Aus Braunau History
Version vom 12. August 2013, 15:24 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (Vorstadt 219 - Salzburger Vorstadt 15)

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Vorstadt 219 - Salzburger Vorstadt 15

Das Haus, in dem Adolf Hitler am 20. April 1889 [1] geboren wurde [2], aber nur für kurze Zeit lebte [3], hat eine lange Geschichte.

Nach Franz Martin, Braunauer Häuserchronik (Salzburg 1943), bestand es ursprünglich aus zwei Gebäuden, deren Besitzer bis ins 17. Jahrhundert nachweisbar sind. Es war eine "freieigene Behausung in der Vorstadt mit der darauf haftenden realen Bierbräugerechtsame [4] nebst Schank- und Gastungsrecht [5], dann Stadel, Stallung und Sudhaus." Seit 1826 hatte es die Anschrift "Vorstadt 219", erst 1890 erfolgte die Umbenennung in "Salzburger Vorstadt 15".

Das Haus war seit 1888 [6] je zur Hälfte im Besitz von Franz Xaver und Helene Dafner, die darin ein Gasthaus führten. Am 17. Oktober 1890 starb Franz Dafner [7] an "Abzehrung" [8], sein Hälfteanteil wird der Witwe zugeschrieben [9]Hochgestellter Text. Sie führte, 1891 in zweiter Ehe mit Jakob Bachleitner [10] verheiratet, das Gasthaus [11] unter dem Namen "Zum Hirschen" [12] bis Ende 1912 [13] weiter.

Am 18. 12. 1912 wurde das Objekt an Josef Pommer aus Laab bei Braunau zum Preis von 58.000 Kronen [14] verkauft [15]. Das Gasthaus wurde unter dem Namen "Zum braunen Hirschen" ab Sonntag, 15.12. 1912 [16] wiedereröffnet und weiter geführt [17], wobei bemerkenswert ist, dass dieser Gasthausname nicht an der Fassade des Hauses angebracht war. Seit Ende 1912 ging man also "zum Pommer", womit natürlich nicht ein Gasthausname "Zum Pommer" - schon überhaupt nicht die Verbindung mit einem Bewohner der Landschaft Pommern - gemeint war. Der Name "Zum (braunen) Hirschen" wurde nämlich nicht populär, da es in Braunau ein Gasthaus mit dem Namen "Zum Goldenen Hirschen" gab und somit eine Verwechslungsmöglichkeit bestand. Die Lokalität war einfach der "Gasthof des Josef Pommer", wie auch auf der Fassade geschrieben stand.


[1] Vgl. http://www.matricula.findbuch.net/php/view2.php?ar_id=3670&be_id=924&ve_id=97578&countTaufindex im TaufbuchXIX, 30. 6. 1881 – 31. 12. 1891, PfmB13GXXX03_00176.jpg (eingesehen am 26. 01. 2013) [2] Laut Innviertler Heimatkalender 1939,Seite 38, "in einem Zimmer des 2. Stockes" [3] Neue Warte am Inn 19. 4. 1939, http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwi&datum=19390419&seite=2&zoom=33: "Bald nach der Geburt … verzogen die Eltern allerdings in dieLinzerstraße …" Laut Innviertler Heimatkalender 1939, Seite 39, übersiedeltedie Familie am 31. März 1890 nach Groß-Schönau in Niederösterreich, am 31.August 1892 nach Passau, dem nächsten Dienstort von Alois Hitler. FranzJetzinger: Hitlers Jugend. Phantasie, Lügern - und die Wahrheit. Europa-verlagWien 1956, S. 57f. hält die Angaben über die Übersiedlung nach Groß-Schönau für"irgendein Missverständnis", zumal ja Angela Hitler (28. 7 1883 – 30.10. 1949) nachweisbar bis 18. Juni 1892 die Schule in Braunau besucht habe. [4] In der Österreichischen historischenBrauereitopographie www.brautopo.at(eingesehen am 23. 12. 2012) ist es als Brauerei Schweibenwang "ZumHirschen" verzeichnet, als deren Besitzer Michael (ab 1852), Johann (ab1862) und Thomas (ab 1872) Scheibenwang auch bei Martin, Häuserchronik, Seite36 genannt sind. Die Brauerei wurde nach www.brautopo.atim Jahre 1875 eingestellt, das Gast- und Schankgewerbe bestand weiterhin. [5] Dieradizierte Gewerbeberechtigung "Bierbrauersgerechtigkeit nebst Schank undGastung" wurde 1980 gelöscht [6]Bezirksgericht Braunau: Grundbücherliche Einverleibung des Eigentumsrechts am13. 12. 1888 auf Grund des Kaufvertrags vom 6. Dezember 1888 [7] Nachrufsowie Dankanzeige in der Neuen Warte am Inn vom 25. Oktober 1890 [8] Totenbuchder Pfarre Braunau 1889 – 1891, S. 13 [9]Bezirksgericht Braunau: Grundbücherliche Einverleibung des Eigentumsrechts am2. 5. 1891 auf Grund der Einantwortung vom 6. Februar 1891 [10] Im Braunauer Kalender 1910, S. 93, wird"Bachleitner Hel., Gastwirtin" angegeben; vgl. http://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn%3Anbn%3Aat%3AAT-OOeLB-1210330(eingesehen 23. 12. 2012) [11]Bezirksgericht Braunau: Jakob Bachleitner war auf Grund der Ehepakte vom 22.12. 1891 Hälfteeigentümer durch Einverleibung des Eigentumsrechtes am 22. 1. 1892 [12] Neue Warte am Inn vom 14. 12. 1912,Seite 4. Im Urteil des Bezirksgerichts Braunau Zl. 2 C 406/83 vom 9. 4.1984 wird schon für den Zeitraum vor 1912 die Bezeichnung "Zum braunen Hirschen"festgehalten [13]Bezirksgericht Braunau: Auf Grund der Einantwortungsurkunde nach JakobBachleitner vom 2. Mai 1905 war Helene Bachleitner mit Beschluss vom 18. Mai1905 wieder Alleineigentümerin. Auf Grund der Einantwortungsurkunde vom 17.Dezember 1912 wurde das Eigentumsrecht zu je einem Drittel für Maria Auer, AnnaDafner und Josef Dafner einverleibt. [14] Neue Warte am Inn vom 14. 12. 1912,Seite 4 [15]Bezirksgericht Braunau: Auf Grund des Kaufvertrages vom 18. Dezember 1912 wurdeam 9. Jänner 1913 das Eigentumsrecht je zur Hälfte für Josef Pommer und MariaPommer einverleibt. [16] Neue Warte am Inn vom 14. 12. 1912,Seite 4, und vom 28. 12. 1912, Seite 14 ("Zum braunen Hirschen") [17] Neue Warte am Inn vom 24. 9. 1920,Seite 4, ist vom "Gastwirt Herrn Pommer, 'zum braunen Hirschen' ",die Rede

Umbau

Ausschnitt "Neue Warte"

Bericht aus der "Neuen Warte", 10.5.1939: Der Führer hat sein Geburtshaus der Kreisleitung Braunau zur Verfügung gestellt. Ueber seinen Wunsch, ist es zu Kanzleien der Kreisleitung umzubauen. In den nächsten Tagen wird ein beauftragter Architekt aus München erscheinen, um den Umbau zu entwerfen. Den Hauptteil des Rückgebäudes wird das illegale Parteimuseum einnehmen, in dem der breiten Oeffentlichkeit Material gezeigt werden wird, das bisher niemandem zugänglich war und das sehr interessant zu werden verspricht.

Das Hitler-Haus als Galerie

Braunauer Galerie im Führer-Geburtshaus (Städtisches Kulturamt) 16. Juli bis 13. August 1944: Robert Angerhofer, Hinterstoder; Toni Hofer, Linz; Anton Lutz, Linz; Hans Schmidinger, Linz

16. April bis 14. Mai 1944: Sonderschau Leo Adler, Linz, Handzeichnungen

12. März bis 2. April 1944: Hermann Honermann 1 Aquarelle und Zeichnungen aus dem Osten

6. Feber bis 5. März 1944: Kollektiv-Ausstellung Josef Karl Nerud, Braunau - Simbach

1. bis 30. Januar 1944: Graphische Sonderschau Prof. H. Mayrhofer – Passau und seine Meisterschülerinnen Dore von Baumbach 2, Ruth Dolmetsch 3, Gretli Fuchs 4

17. Okt. bis 14. Nov. 1943: Ausstellung "4 Oberdonauer Maler" Franz Glaubacker, Hans Pollack, Georg Rudolph, Trude Payer

15. bis 31. August 1943: Ausstellung "Deutsche Kupferstecher der Gegenwart" ,Andre Wilfriede, München; Beier Ottohans, München; Loßmann Alfred, Wien; Frank Hans, Wien; Frank Leo, Wien; Friedrich Alexander, Hamburg; Hacke Rudolf, Berlin; Ilgenfritz Heinrich, Berlin; John Hans, Berlin; Kaupsch Karl, Königswusterhausen; Klinkert Walter, Berlin; Kraaz Gerhard, Berlin; Lorber Ferdinand, Wien; Michel Karl, Berlin; Ranzoni d. J. Hans, Wien; Schimek Herbert Toni, Wien; Schwärzler Karl, Wien

3. März 1943: Sonderschau "Sepp Nöbauer", Skizzenblätter aus drei Feldzügen 5

1. bis 29. Juni 1943: Ausstellung "Franz Xaver Weidinger", zwei Aquarell-Zyklen "Winterreise" – "Oberschlesienfahrt"

16. April bis 14. Mai 1943: Künstlerbund Oberdonau, Ausstellung im Führergeburtshaus in Braunau am Inn Leo Adler, Linz; Robert Angerhofer, Linz; Otto Binder, Linz; Franz Freiherr v. Blittersdorff, Bad Ischl; Richard Diller, Linz; Vilma Eckl, Linz; Fritz Fröhlich, Dürnberg; Wilhelm Fischer, Krummau; Johann Fladerer, Kneiding; Franz Glaubacker, Linz; Walter Gabler, Ried; Karl Hayd, Linz; Johann Hazod, Linz; Paul Ikrath, Linz; Walther Ister, Linz; Oskar Just, Hinterstoder; Alfred Kubin, Wernstein; Resl Lechner, Braunau; Anton Lutz, Linz; Alfred Mutter, Linz; Ernst Aug. Frh. v. Mandelsloh, Gmunden; Eva Molineus-Paszthory, Wien; Franziska Newald, Linz; Franz Hagen Öhner, Linz; Alfons Ortner, Linz; Margarethe Pausinger, Lambach; Hans Pollack, Linz; Marieluise Poschacher, Wien; Georg Rudolph, Bad Aussee; Karl Anton Reichel, Wien; Karl Reisenbichler, Salzburg; Karl Rössing, Berlin; Walter Schauberger, Gmunden; Wilhelm Schückel, Linz; Rudolf Schüller, Linz-Gründberg; Alfons Schuster, Bad Hall; Emmi Schuster-Lang, Krummau; Carl von Seewald, Linz; Julius Seidl, Linz; Emi Lindenbach-Sommerhuber, Admont; Rudolf Steinbüchler, Linz; Heinrich Tahedl, Niederzirking; Wilhelm Traeger, Linz; Hans Weibold, Linz; Marianne Woitsch, Linz; Hans Wunder, Linz;

Plastiken: Hans Schmidinger, Linz; Hans Kröll, Steyr

7. bis 28. Februar 1943: Kunstausstellung Braunau am Inn Professor Hugo v. Preen Professor Emil Reynier und Franziska Esser-Reynier Prof. Emil Reynier Martin Stachl, Braunau; Emmy Woitsch, Ried; Hermann Honermann, Braunau; Anton Filzmoser, Braunau; Resl Lechner, Braunau; Rupert Rothböck, Mauerkirchen; In der Glasvitrine: Porzellanfiguren, ausgeführt von der Staatlichen Porzellan=Manufaktur Nymphenburg

1 laut autobiographischen Anmerkungen im Ausstellungsführer wurde Honermann am 5. Februar 1915 in Lünen in Westfalen geboren

2 geboren am 29. Mai 1920 in Creglingen/Tauber

3 geboren am 8. April 1918 in Stuttgart

4 geboren am 26. Jänner 1917 In Oldenburg

5 Max Eitzlmayr, Braunauer Album I. Teil

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