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− | '''Getrude Elisabeth Stipsitz''' behandelt in Ihrer Diplomarbeit ''Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn'' die Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus. Unter "Fazit und Zusammenfassung" schreibt Frau Stipsitz: ''Ausgangspunkt dieser Arbeit war es, die NS-reglementierte „Neuordnung“ der Theaterpraxis differenziert zu untersuchen und kritisch zu diskutieren. Um die Umgestaltungsprozesse am Beispiel der Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn zu verdeutlichen, wurde die fachwissenschaftliche Auseinandersetzung in einen größeren Kontext übertragen. Dadurch ließen sich auch jene Prinzipien herausarbeiten, die die Stadt/Theater-Geschichte Braunaus während des Nationalsozialismus ausmachten. Bestimmend waren im ausgewählten Untersuchungszeitraum staatsideologische und kulturpolitische Machtfaktoren. Sie beeinflussten bereits im Ständestaat die Braunauer Theateraktivitäten. Eine einschneidende Zäsur trat durch die Rechts- und Verwaltungsangleichung nach März 1938 ein. Sie bedeutete eine programmatische Umorientierung in den österreichischen Theaterverhältnissen. Während es in den Wiener Theaterbetrieben noch am Tag des „Anschlusses“ zu politisch und rassistisch motivierten personellen Umbesetzungen kam, gestaltete sich auf dem Provinztheatersektor die „kulturelle Gleichschaltung“ zögerlicher. Diese galt für das Stadttheater Braunau erst Ende 1941 als abgeschlossen. Bis dahin fielen bestimmte örtliche Theaterangelegenheiten in den Kompetenzbereich der „Landesleitung der Reichstheaterkammer Ostgaue in Wien“, dem Landestheater Linz und dem „Landesleiter der Reichstheaterkammer beim Landeskulturwalter Gau München''. <ref> Stipschitz, Getrude Elisabeth, [http://braunau-history.at/ | + | '''Getrude Elisabeth Stipsitz''' behandelt in Ihrer Diplomarbeit ''Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn'' die Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus. Unter "Fazit und Zusammenfassung" schreibt Frau Stipsitz: ''Ausgangspunkt dieser Arbeit war es, die NS-reglementierte „Neuordnung“ der Theaterpraxis differenziert zu untersuchen und kritisch zu diskutieren. Um die Umgestaltungsprozesse am Beispiel der Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn zu verdeutlichen, wurde die fachwissenschaftliche Auseinandersetzung in einen größeren Kontext übertragen. Dadurch ließen sich auch jene Prinzipien herausarbeiten, die die Stadt/Theater-Geschichte Braunaus während des Nationalsozialismus ausmachten. Bestimmend waren im ausgewählten Untersuchungszeitraum staatsideologische und kulturpolitische Machtfaktoren. Sie beeinflussten bereits im Ständestaat die Braunauer Theateraktivitäten. Eine einschneidende Zäsur trat durch die Rechts- und Verwaltungsangleichung nach März 1938 ein. Sie bedeutete eine programmatische Umorientierung in den österreichischen Theaterverhältnissen. Während es in den Wiener Theaterbetrieben noch am Tag des „Anschlusses“ zu politisch und rassistisch motivierten personellen Umbesetzungen kam, gestaltete sich auf dem Provinztheatersektor die „kulturelle Gleichschaltung“ zögerlicher. Diese galt für das Stadttheater Braunau erst Ende 1941 als abgeschlossen. Bis dahin fielen bestimmte örtliche Theaterangelegenheiten in den Kompetenzbereich der „Landesleitung der Reichstheaterkammer Ostgaue in Wien“, dem Landestheater Linz und dem „Landesleiter der Reichstheaterkammer beim Landeskulturwalter Gau München''. <ref> Stipschitz, Getrude Elisabeth, [http://braunau-history.at/w/images/f/f4/Landesbuehne.pdf Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn] |
, Ein Beitrag zur Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus, Universität Wien, 2011</ref> | , Ein Beitrag zur Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus, Universität Wien, 2011</ref> | ||
Version vom 26. März 2016, 10:22 Uhr
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Die Landesbühne Oberdonau in Braunau
Getrude Elisabeth Stipsitz behandelt in Ihrer Diplomarbeit Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn die Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus. Unter "Fazit und Zusammenfassung" schreibt Frau Stipsitz: Ausgangspunkt dieser Arbeit war es, die NS-reglementierte „Neuordnung“ der Theaterpraxis differenziert zu untersuchen und kritisch zu diskutieren. Um die Umgestaltungsprozesse am Beispiel der Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn zu verdeutlichen, wurde die fachwissenschaftliche Auseinandersetzung in einen größeren Kontext übertragen. Dadurch ließen sich auch jene Prinzipien herausarbeiten, die die Stadt/Theater-Geschichte Braunaus während des Nationalsozialismus ausmachten. Bestimmend waren im ausgewählten Untersuchungszeitraum staatsideologische und kulturpolitische Machtfaktoren. Sie beeinflussten bereits im Ständestaat die Braunauer Theateraktivitäten. Eine einschneidende Zäsur trat durch die Rechts- und Verwaltungsangleichung nach März 1938 ein. Sie bedeutete eine programmatische Umorientierung in den österreichischen Theaterverhältnissen. Während es in den Wiener Theaterbetrieben noch am Tag des „Anschlusses“ zu politisch und rassistisch motivierten personellen Umbesetzungen kam, gestaltete sich auf dem Provinztheatersektor die „kulturelle Gleichschaltung“ zögerlicher. Diese galt für das Stadttheater Braunau erst Ende 1941 als abgeschlossen. Bis dahin fielen bestimmte örtliche Theaterangelegenheiten in den Kompetenzbereich der „Landesleitung der Reichstheaterkammer Ostgaue in Wien“, dem Landestheater Linz und dem „Landesleiter der Reichstheaterkammer beim Landeskulturwalter Gau München. [1]
Stadttheater Braunau: Programmhefte
Aktion Ritterbusch
Als Aktion Ritterbusch werden zwei wissenschaftliche Großprojekte des Nationalsozialismus bezeichnet. Unter der Leitung von Paul Ritterbusch diente die Aktion dem „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“.
Die vermutlich letzte Tagung im Rahmen des Gemeinschaftswerks überhaupt war die der Historiker in Braunau am Inn am
16. -1 7. Januar 1945 über das Thema „Probleme der Siedlungs – und
Verfassungsgeschichte der baierischen Stammesgebiete“. [1] Sie fand
bezeichnenderweise im Geburtshaus des ‚Führers‘ statt und wurde von ... Dr. med. Eduard Kriechbaum, einem Braunauer
Heimatforscher und ehemaligen Sozialdemokraten, in Zusammenarbeit mit der
Behörde des Reichsstatthalters in Oberdonau vorbereitet. Man tagte im Gasthof
Gann, Altdeutsche Stube, Adolf-Hitler-Platz. Die Kreisleitung der NSDAP
besorgte Wild und Fische für die Verköstigung. [2]
Politische Literatur
aus: Literatur und Dichtung im Dritten Reich. Eine Dokumentation von Joseph Wulf. rororo TB 809/810/811
Braunau
In Braunau, da ist er geboren,
Da trat er ins Leben ein,
Er, der für die Heimat erkoren,
Der unser Befreier sollt' sein.
Drum zieht es voll Sehnsucht mich hin
Nach Braunau, nach Braunau am Inn.
Du Braunau, Gott hat Dich erlesen,
Durch Dich wurde er uns geschenkt,
Hier wurde reindeutsches Wesen
in jungfrisches Herze gesenkt;
Drum Deutscher, lenk stets deinen Sinn
Nach Braunau, nach Braunau am Inn.[3]
Braunau am Inn
Braunau, du alte Stadt am Inn,
Dein Name strahlt der Sonne gleich
Durch Zeiten und Geschlechter hin,
Du bist das Bethlehem im Deutschen Reich!
Zum Wallfahrtsort der deutschen Herzen
Seh' ich im Geiste werden dich.
Drei Tage frischer Wind im Märzen,
Ein Volk vereint sich ewiglich!
Und dieses Volkes größter Sohn,
Braunau, er ist in dir geboren!
Laßt beten uns zum Himmelsthron:
Beschütz ihn, Herr, den du erkoren! [4]
8.11.1945: Ausstellung in Hitlers Geburtshaus
Einzelnachweise
- Hochspringen ↑ Stipschitz, Getrude Elisabeth, Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn , Ein Beitrag zur Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus, Universität Wien, 2011
- Hochspringen ↑ Frank-Rutger Hausmann: „Deutsche Geisteswissenschaft“ im Zweiten Weltkrieg. Die „Aktion Ritterbusch“ (1940-1945). Zweite, erweiterte Auflage, 2002. Dresden: Dresden University Press, S. 253
- Hochspringen ↑ Alice Försterling
- Hochspringen ↑ Otto Eichhorn, Nürnberg