Braunau - Hitlers Geburtsstadt: Unterschied zwischen den Versionen
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− | ausgestellt im Dezember 1924 vom Pfarramt Braunau</ref>. Braunau war ein Zufallsgeburtsort, der genauso ein kleiner Grenzort in Galizien oder im dalmatinischen | + | ausgestellt im Dezember 1924 vom Pfarramt Braunau. In der Eintragung der Taufmatrik ist die Schreibung des Namens "Hittler" durch Streichung auf "Hitler" korrigiert</ref>. Braunau war ein Zufallsgeburtsort, der genauso ein kleiner Grenzort in Galizien oder im dalmatinischen |
Küstenland hätte sein können <ref>Slapnicka Harry: Hitler und Oberösterreich. Mythos, Propaganda und Wirklichkeit um den "Heimatgau | Küstenland hätte sein können <ref>Slapnicka Harry: Hitler und Oberösterreich. Mythos, Propaganda und Wirklichkeit um den "Heimatgau | ||
des Führers". Grünbach 1998, S. 9</ref>, wohin eben der Dienst einen k.k. | des Führers". Grünbach 1998, S. 9</ref>, wohin eben der Dienst einen k.k. |
Version vom 7. Mai 2014, 17:58 Uhr
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]- 1 Braunau am Inn: Adolf Hitlers Geburtsstadt
- 2 Mein Kampf: Aus dem Kapitel "Im Elternhaus"
- 3 Die Persönlichkeit Adolf Hitlers
- 4 Adolf Hitler 1920 in Braunau
- 5 Hitler dankt der Stadt für Gratulationsschreiben
- 6 Hitler: Antrag Ehrenbürgerernennung Braunau abgelehnt
- 7 Geschenk Hugo von Preen an Hitler
- 8 Gemeinde Ranshofen ernennt Hitler zum Ehrenbürger
- 9 Braunau verleiht Hitler das Heimatrecht
- 10 Der bayerische Hilfszug in Braunau
- 11 Der 1. Mai 1939 in Braunau
- 12 50. Geburtstag von Adolf Hitler
- 13 Hitler übergibt Geburtshaus an Kreisleitung Braunau
- 14 Stadtverwaltung Braunau 1939
- 15 Stadtverwaltung Braunau 1940
- 16 Luftangriff auf V.A.W. in Ranshofen
- 17 Fliegerangriffe Braunau/Simbach
- 18 Todeserklärung Adolf Hitler
- 19 Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Adolf Hitler
- 20 Einzelnachweise
Braunau am Inn: Adolf Hitlers Geburtsstadt
Als achte Geburt des Jahres 1889 vermeldet der Vierteljahresbericht des Pfarramtes an den Stadtmagistrat Braunau [1] zum Datum 20. April die Geburt von Adolf, Sohn von Alois und Klara Hittler, Vorstadt Nr. 219 [2]. Braunau war ein Zufallsgeburtsort, der genauso ein kleiner Grenzort in Galizien oder im dalmatinischen Küstenland hätte sein können [3], wohin eben der Dienst einen k.k. Zollamts-Offizial wie Alois Hitler verschlug.
In der Salzburger-Vorstadt von Braunau...ist unser Führer geboren worden...Bald nach der Geburt des Führers, des jüngsten unter den Geschwistern, verzogen die Eltern allerdings in die Linzerstraße, wo sie mit den Kindern auch bis zur Übersiedlung nach Passau verblieben.[4]
1892 [5] - das genaue Datum ist nicht eruiert - verließ die Familie wegen der Versetzung von Alois Hitler Braunau und übersiedelte nach Passau. Ob und wie Braunau als Stadt das Kleinkind Adolf Hitler beeindruckte, kann Gegenstand von Spekulationen sein, aber Hitler selbst schrieb: "Nur wenig haftet aus dieser Zeit noch in meiner Erinnerung, denn schon nach wenigen Jahren mußte der Vater das liebgewordene Grenzstädtchen verlassen, um innabwärts zu gehen..." [6]
Sicher ist, dass Braunau erst später Bedeutung bekommt, als Hitler seinen Geburtsort an "der Grenze jener zwei deutschen Staaten, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren als eine mit allen Mitteln durchzuführende Lebensaufgabe erscheint" als "glückliche Bestimmung" interpretiert. [7] Viel eher hat wohl das tägliche Familienleben mit seinen offenbar wenig erquicklichen Umständen, wie Hitler es als Kind erlebte, Auswirkungen in seiner späteren Biographie gezeitigt. [8] Slapnicka berichtet [9], dass die Geheime Staatspolizei die Unterlagen bezüglich der Ehe von Alois Hitler mit Klara Pölzl dem Braunauer Stadtpfarrer Johann Ludwig brutal weggenommen, schließlich aber zurückgestellt habe. Sicher ist, dass Ludwig, damals Dechant und Stadtpfarrer von Braunau, im September 1952 maschinschriftliche Zweitschriften von Akten der Familie Hitler anfertigte und unterschrieb. [10]
Mein Kampf: Aus dem Kapitel "Im Elternhaus"
"Als glückliche Bestimmung gilt es mir heute, dass das Schicksal mir zum Geburtsort gerade Braunau am Inn zuwies. Liegt doch dieses Städtchen an der Grenze jener zwei deutschen Staaten, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren als eine mit allen Mitteln durchzuführende Lebensaufgabe erscheint! ... In diesem von den Strahlen deutschen Märtyrertums vergoldeten Innstädtchen, bayerisch dem Blute, österreichisch dem Staate nach, wohnten am Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts meine Eltern; der Vater als pflichtgetreuer Staatsbeamter, die Mutter im Haushalt aufgehend und vor allem uns Kindern in ewig gleicher liebevoller Sorge zugetan. Nur wenig haftet aus dieser Zeit noch in meiner Erinnerung, denn schon nach wenigen Jahren musste der Vater das liebgewonnene Grenzstädtchen wieder verlassen, um innabwärts zu gehen und in Passau eine neue Stelle zu beziehen; also in Deutschland selber.
Allein das Los eines österreichischen Zollbeamten hieß damals häufig wandern. Schon kurze Zeit später kam der Vater nach Linz und ging endlich dort auch in Pension. Freilich "Ruhe" sollte dies für den alten Herrn nicht bedeuten. Als Sohn eines armen, kleinen Häuslers hatte es ihn schon einst nicht zu Hause gelitten. Mit noch nicht einmal dreizehn Jahren schnürte der damalige kleine junge sein Ränzlein und lief aus der Heimat, dem Waldviertel. fort. Trotz des Abratens "erfahrener" Dorfinsassen war er nach Wien gewandert, um dort ein Handwerk zu lernen. Das war in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ein bitterer Entschluss, sich mit drei Gulden Wegzehrung so auf die Straße zu machen ins Ungewisse hinein. Als der Dreizehnjährige aber siebzehn alt geworden war, hatte er seine Gesellenprüfung abgelegt, jedoch nicht die Zufriedenheit gewonnen. Eher das Gegenteil. Die lange Zeit der damaligen Not, des ewigen Elends und Jammers festigte den Entschluss, das Handwerk nun doch wieder aufzugeben, um etwas "Höheres" zu werden. Wenn einst dem armen Jungen im Dorfe der Herr Pfarrer als Inbegriff aller menschlich erreichbaren Höhe erschien, so nun in der den Gesichtskreis mächtig erweiternden Großstadt die Würde eines Staatsbeamten. Mit der ganzen Zähigkeit eines durch Not und Harm schon in halber Kindheit "alt" Gewordenen verbohrte sich der Siebzehnjährige in seinen neuen Entschluss - und wurde Beamter. Nach fast dreiundzwanzig Jahren, glaube ich, war das Ziel erreicht. Nun schien auch die Voraussetzung zu einem Gelübde erfüllt, das sich der arme Junge einst gelobt hatte, nämlich nicht eher in das liebe väterliche Dorf zurückzukehren, als bis er etwas geworden wäre. Jetzt war das Ziel erreicht; allein aus dem Dorf konnte sich niemand mehr des einstigen kleinen Knaben erinnern, und ihm selber war das Dorf fremd geworden. Da er endlich als Sechsundfünfzigjähriger in den Ruhestand ging, hätte er doch diese Ruhe keinen Tag als "Nichtstuer" zu ertragen vermocht. Er kaufte in der Nähe des oberösterreichischen Marktfleckens Lambach ein Gut, bewirtschaftete es und kehrte so im Kreislauf eines langen, arbeitsreichen Lebens wieder zum Ursprung seiner Väter zurück.
In dieser Zeit bildeten sich mir wohl die ersten Ideale. Das viele Herumtollen im Freien, der weite Weg zur Schule sowie ein besonders die Mutter manchmal mit bitterer Sorge erfüllender Umgang mit äußerst robusten Jungen ließ mich zu allem anderen eher werden als zu einem Stubenhocker. Wenn ich mir also auch damals kaum ernstliche Gedanken über meinen einstigen Lebensberuf machte, so lag doch von vornherein meine Sympathie auf keinen Fall in der Linie des Lebenslaufes meines Vaters. Ich glaube, dass schon damals mein rednerisches Talent sich in Form mehr oder minder eindringlicher Auseinandersetzungen mit meinen Kameraden schulte. Ich war ein kleiner Rädelsführer geworden, der in der Schule leicht und damals auch sehr gut lernte, sonst aber ziemlich schwierig zu behandeln war."
Die Persönlichkeit Adolf Hitlers
"Der vielgenannte Hitler der in der Aufpeitschung der Massen stets die erste Rolle gespielt hat, wurde 1889 in Braunau am Inn als Sohn eines aus Deutschböhmen eingewanderten, scharf deutschnational gesinnten Zollbeamten geboren. Frühzeitig verlor er seine Eltern. Nachdem er vier Jahre die Unterrealschule in Linz besucht hatte, kam er nach Wien zur Erlernung der Dekorationsmalerei und im gleichen Gewerbe sowie zur weiteren Ausbildung 1913 nach München. Bei Ausbruch des Krieges trat er als Freiwilliger in ein Münchener Infanterie-Regiment ein, mit dem er den ganzen Feldzug mitmachte und zweimal verwundet wurde. Namentlich als Meldegänger zeichnete er sich, wie ihm erst kürzlich ein Oberst bezeugte, durch Mut und Selbstverleugnung aus. Er erhielt auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
Nach der Auflösung des alten Heeres trat er in die Reichswehr ein, schied jedoch im Spätherbst 1919 wieder aus ihr aus. Als Mitbegründer der nationalsozialistischen Partei gelangte er bald an ihre Spitze. Im Herbst 1920 war er zum erstenmal als Redner aufgetreten. Als große nationalsozialistische Exzesse bei einer Versammlung des von Ingenieur Ballerstedt gegründeten Bauernbundes 1922 seine Verurteilung zu drei Monaten Gefängnis wegen Landfriedensbruches und Körperverletzung zur Folge hatten, gewann er zu seinen Erfolgen auch noch den Nimbus des Märtyrers.
Hitler ist unverheiratet, einen bürgerlichen Beruf übte er nicht aus, seine Tätigkeit war ausschließlich der Organisation seiner Partei und der Agitation gewidmet. Hitler hat den in Böhmen entstandenen Nationalsozialismus nach Bayern verpflanzt. Dabei ging er sehr wirksam vor. Eine gewaltige Reklame für seine Sache, aber auch für seine Person setzte ein und seine unaufhörlichen Versammlungen, großmächtig plakatiert, aber auch mit gewaltigen Kraftsprüchen gewürzt, lenkten die Aufmerksamkeit auf ihn. In den Versammlungen wurde für Aug’ und Ohr gesorgt, das Sensationsbedürfnis des Publikums durch Musik und militärisch aufgemachte Aufzüge befriedigt! Hitler wurde gefeiert bis zu einem Grad, der die besonnenen Elemente abstieß, der Hohn und Spott weckte. Man bezeichnete den Malergehilfen als den reinsten Friedrich II., als neuen Bismarck, als den Retter Deutschlands."
Neue Warte am Inn, 15.11.1923
Adolf Hitler 1920 in Braunau
"Vor zwanzig Jahren: Es war Sonntag, 3. Oktober 1920. Auf den Anschlagtafeln der Stadt Braunau luden handgeschriebene Plakate zum Besuche einer Volksversammlung ein. Man las von einer nationalsozialistischen Arbeiterpartei und einem Redner aus München, Herrn Adolf Hitler. Um 3 Uhr nachmittags eröffnete Fritz Hofmann, damals Bahnbeamter in Braunau, die Versammlung und erteilte nach kurzer Begrüßung Herrn Hitler das Wort.
Im Finksaal waren 50-60 Zuhörer anwesend, ihnen allen wird aber heute diese Anwesenheit zu einer nie versiegenden Lebenserinnerung geworden sein. Zu Beginn seiner Rede stellte sich "Herr Hitler" als Sohn der Stadt Braunau vor, die wohl durch den Inn geographisch vom Mutterland Deutschland getrennt sei, eine Grenze, die aber durch die Bindung des Blutes und des gemeinsamen Schicksals, der gleichen Sprache und Kultur nicht aufrecht erhalten werde könne. In heinreißender Rede sprach er dann vom deutschen Frontkämpfertum des Weltkriegs und dem unverdienten Ende, dem Schandvertrag von Versailles. Er entwickelte dann das Programm der NSDAP, d. i. seine Gedanken, das deutsche Volk wieder an den Platz zu stellen, der ihm gottgewollt gebühre.
Was Adolf Hitler - damals als Trommler seiner Idee sagte - als Staatsmann und Feldherr hat es es Schritt für Schritt verwirklicht. Am 3. Oktober 1920 verließ Adolf Hitler als Versammlungsredner Braunau am Inn; er kam erst am 12. März 1938 wieder als Befreier der Ostmark und nun erwarten wir ihn als den Träger einer neuen Ordnung in Europa und der Welt.
Wie ist uns der Tag dieser unvergesslichen Versammlung in Erinnerung geblieben? Zwischen dem damaligen Versammlungsleiter Fritz Hofmann und einem sehr hitzigen Teilnehmer - heute nicht mehr in Braunau - kam es zu einer gerichtlichen Klage und so können wir dem bedeutungsvollen Tag aus den Akten des nunmehrigen Amtsgerichtes Braunau am Inn unter U/335 20, feststellen".
Neue Warte am Inn, 2.10.1940
Hitler dankt der Stadt für Gratulationsschreiben
"Ein Schreiben des Reichskanzlers an seine Geburtsstadt Braunau. Auf das Glückwunschschreiben des Herrn Bürgermeisters namens der Stadtgemeinde Braunau an den deutschen Reichskanzler Adolf Hitler langte ein Dankschreiben, vom Reichskanzler gezeichnet, ein, worin dieser seiner Freude Ausdruck gibt, von seiner Geburtsstadt diese Glückwünsche übermittelt zu erhalten."
Neue Warte am Inn, 30.03.1933
Hitler: Antrag Ehrenbürgerernennung Braunau abgelehnt
Der Gemeindeausschuss hatte nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten im Deutschen Reich zwei Anregungen betreffend die Ernennung von Adolf Hitler zum Ehrenbürger [11] der Stadt zu behandeln.
Am 13. März 1933 war ein Schreiben des Ehrenbürgers Josef Reiter eingegangen, in dem er beantragte, "unsern großen Landsmann, den Kanzler des Deutschen Reiches, Herrn Adolf Hitler, dessen Geburtsstadt Braunau a. Inn ist, zum Ehrenbürger der Stadt Braunau zu ernennen." Der Antrag wurde vorläufig zurückgestellt, da man sich nicht im klaren darüber war, ob ein Ehrenbürger Anträge an den Gemeindeausschuss stellen dürfe. In einem Antwortschreiben wurde darauf hingewiesen, dass "nach der gegenwärtigen parteipolitischen Zusammensetzung des Gemeindeausschusses Braunau ein einstimmiger Beschluß für die Ernennung des Reichskanzlers Adolf Hitler nach Ansicht des Gemeinderates unmöglich erscheinen würde."[12] [13]
Antrag der Großdeutschen Fraktion: Ehrenbürgerernennung Adolf Hitler
Konnte man einen Ehrenbürger mit dem Hinweis auf rechtliche Probleme noch vertrösten, so war dies bei der großdeutschen Gemeindeausschussfraktion nicht möglich. Diese beantragte am 7. April 1933 unter Zl. 1168/33: "Der Gemeinde-Ausschuß wolle beschließen: Der Kanzler des Deutschen Reiches Herr Adolf Hitler wird zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Braunau a.I.ernannt.[14] Dieser Antrag wurde am 18. April 1933 in der Rechtssektion ausführlich diskutiert, am Ende aber mit 4 : 3 Stimmen [15] abgelehnt und somit nicht dem Plenum des Gemeindeausschusses vorgelegt.[16][17]
Linzer Volksblatt: Braunau lehnt Ehrenbürgerernennung ab
"Braunau lehnt die Ernennung Hitlers zum Ehrenbürger ab. Am 18. April wurde in der Rechtssektion des Braunauer Gemeindeausschusses der großdeutsche Antrag auf Ernennung Hitlers zum Ehrenbürger der Stadt behandelt. Für den Antrag stimmten zwei Großdeutsche und ein Nationalsozialist, dagegen zwei Christlichsoziale und zwei Sozialdemokraten. Somit war die Ehrenbürgerernennung in der Sektion abgelehnt. Nun wird sich noch der Gemeindeausschuß damit zu befassen haben."
Linzer Volksblatt, 22.04.1933
Zur Frage der Ehrenbürger-Ernennung Hitlers
"Zur Frage der Ehrenbürger-Ernennung. Kaum je hat eine Frage in unserer Stadt so viel Staub aufgewirbelt, so viel Haß und eine so große Sturmflut von Lügen und Verleumdungen und Drohungen erzeugt, wie die Frage der Ehrenbürger-Ernennung Hitlers. Viel schmutzige Gesinnung haben diese Tage an das Licht gebracht, die der Bevölkerung wahrlich nicht zur Ehre gereicht. Da von den Großdeutschen der Plan ausging, Hitler zum Ehren-Bürger zu ernennen, musste sich die christlichsoziale Parteileitung und Gemeindefraktion mit dieser Frage beschäftigen. Eine größere Parteiausschußsitzung beschloß nach Ueberlegung der Gründe gegen die Ehren-Bürger-Ernennung zu stimmen. Hierauf trat die Gemeindefraktion mit einer Abordnung der Parteileitung zur nochmaligen Beratung zusammen. Da wurde mit 16 gegen 4 Stimmen (nicht, wie eine Lüge in der Stadt zu erzählen weiß, in umgekehrtem Stimmenverhältnisse) abermals die Ablehnung beschlossen.
Schließlich beschäftigte sich die Parteileitung noch einmal zu Klärung aller Gründe und Gegengründe mit der Frage. Hier wurde ein- stimmig wieder eine ablehnende Haltung eingenommen,überdies auch beschlossen, die am Ostermontag tagende Landesparteileitung in Linz um ihre Stellungnahme anzugehen. Dort wurde von den Hunderten von Delegierten aus dem ganzen Lande dagegen Stellung genommen. Es kam nun die Rechtssektionssitzung. Namens der christlichsozialen Fraktion gab Herr Koneberg die ablehnende Erklärung ab. Es setzte nun eine Hetze gegen Herrn Koneberg ein, die jeder Beschreibung spottet und über die sich so mancher einmal schämen wird, wenn die Wellen der Erregung einer nüchternen Erwägung wieder Platz gemacht haben werden. Aehnlich wird gegen Herrn Ing. Danna geschmäht und einige andere Herren. Ein Terror machte sich in diesen Tagen geltend, der ein schmutziges Blatt in der Geschichte der Stadt bleiben wird. Geschäftlicher Boykott gegen einige christlichsoziale Herren, besonders gegen die Obgenannten, wurde öffentlich erklärt. Ja, ist es so weit gekommen mit der Freiheit in unserer Stadt, daß man mit solchen Mitteln gegen Bürger der Stadt vorgeht, die lediglich nach dem Parteibeschluß und ihrer Ueberzeugung anderer Meinung sind? Die Erregung unter der christlichsozialen Partei angehörenden Leute [sic!] über ein solches Vorgehen ist groß.
Wenn solche Schmähungen und Boykottdrohungen auf unserer Seite einen Gegendruck erzeugt haben, so ist das wahrlich kein Wunder. Die Geduld unserer Parteileute hat auch ihre Grenzen. Wenn anständige Bürger der Stadt anderer Meinung sind als eine aufgepeitschte Menge, dann sollen sie sich in so gemeiner Weise beschimpfen und gegen sich einen rein persönlichen Kampf führen lassen,ja sich sogar unter Billigung von Braunauern von ausländischen SA.-Männern auf österreichischem Boden bedrohen und beschimpfen lassen? Wenn sich ein unerfahrener Junge zu Dummheiten hinreißen läßt, geht ein vernünftiger Mensch darüber hinweg, wenn aber ein studierter Herr aus Braunau sich in die Bedrohung und Verhöhnung, die Herr Koneberg auf der Straße von Ausländern erfuhr, einmengt, das ist doch das Allerhöchste!
Wir wollen heute den Namen noch nicht nennen. Wenn die Behörde nicht imstande ist, diesen Freiheitsbeschränkungen ein Ende zu bereiten, dann wissen wir unseren weiteren Weg. Es ist eine Unsumme von gemeinstem Unrecht, das hier einigen Herren der christlichsozialen Partei zugefügt wurde. Wo ist da das Gewissen? Wo ist die Verantwortung vor Gott? Wo ist da noch deutscher Sinn? Wo ist da noch Klugheit und nüchterne Erwägung? Wir haben den deutschen Reichskanzler Hitler bei allen Beratungen respektiert und seiner Stellung Achtung entgegengebracht. Wie aber hat ein Teil der Bevölkerung Braunaus in Versammlungen und Plakaten den Ehrenbürger von Braunau Herrn Landeshauptmann Dr. Schlegel behandelt? Wo ist da noch Sinn für Recht? Wenn der Herr Reichskanzler Hitler die Geburtstagsfeier, die ihm zu Ehren in Braunau abgehalten worden war, gesehen und gehört hätte, zutiefst würde er sich wohl darüber geschämt haben. Wer im Gewissen sich sagen kann, ich gehe nach meiner Ueberzeugung den Weg des Rechts, der kann warten. Das Hosanna ist auch heute bei vielen Leuten so nahe beim Crucifige! Besonders bei jenen, die eine so famose Virtuosität im Farbenwechseln besitzen. Warten wir nur, wie das Urteil über diese geschilderten Vorgänge nach Jahren lauten wird.
Uebrigens noch ein Nachwort: Laut oberösterreichischer Gemeindeordnung kann der deutsche Reichskanzler gar nicht zum Ehrenbürger einer oberösterreichischen Gemeinde ernannt werden. Geschieht es doch, so ist diese Ernennung rechtlich ungültig. Es heißt nämlich in § 10 der oberösterreichischen Gemeindeordnung, Absatz 3: „Ehrenbürger kann jeder österreichische Bundesbürger werden, ohne daß er in der betreffenden Gemeinde heimatszuständig ist....“ Da nun Hitler nicht die österreichische Bundesbürgerschaft besitzt, sondern reichsdeutscher Staatsbürger ist, kann er auf Grund obiger Bestimmung nicht Ehrenbürger einer oberösterreichischen Gemeinde werden!!!"
Neue Warte am Inn, 27.04.1933
Die Verhetzung geht weiter
"Die Verhetzung geht weiter. Wir haben vor drei Wochen berichtet über die Behandlung des großdeutsch-nationalsozialistischen Antrages in der Rechtssektion, den deutschen Reichskanzler Adolf Hitler zum Ehrenbürger zu ernennen, und die un- beschreibliche Hetze, welche von den Großdeutschen und Nationalsozialisten gegen politische Gegner ge- führt wird. Oft konnte man jetzt aus dem Munde besonnener Menschen das Wort hören: "So ist es wahrlich nicht einmal im Jahre 1918 zugegangen."
Der Riß, den diese großdeutsch-nationalen [sic!] Hetze in die Bevölkerung hineingetragen hat, ist sehr groß und die Verbitterung sitzt tief. Wir wiesen seiner- zeit auch hin, dass nach der oberösterreichischen Gemeindeordnung eine Ehrenbürger-Ernennung Hitlers gesetzlich gar nicht möglich ist. Man sollte nun meinen, dass endlich Ruhe gegeben werde. Weit gefehlt! Die Hetze steigerte sich immer mehr. Lüge und Verleumdung feierten ihre Orgien weiter. Man wollte nun die Ehrenbürger-Ernennung erzwingen und als Mittel zu diesem Drucke wurde eine Unterschriftensammlung eingeleitet. Tagelange, fieberhafte Tätigkeit, um den "freien Willen" der Braunauer Bevölkerung schriftlich niederzulegen! Ueber 1640 Unterschriften wurden zusammengehamstert. Zahlreiche Einschüchterungsversuche wurden gemacht. Viele geschäftlich abhängige Personen fürchteten für ihr Fortkommen und unterschrieben gegen ihre innere Ueberzeugung, um nicht Gefahr zu laufen, geschäftlichen Schaden zu leiden. Angestellte und Bedienstete unterschrieben aus Furcht, ihre Stellung zu verlieren. Einem Dienstmädchen wurde gedroht, sofort entlassen zu werden, wenn es nicht unterschreibe usw. Wir könnten mit Namen unsere Behauptungen belegen, doch wollen wir die Namen nicht veröffentlichen, um einerseits die Eingeschüchterten und wirtschaftlich Abhängigen nicht zuschädigen und andererseits um des Friedens- willen gewisse Personen nicht bloß zustellen. Als besonderes Agitationsmittel wurde von den Unterschriftensammlern auch der Hinweis gebraucht, dass je[sic!] auch der christlichsoziale Bürgermeister unter- schrieben habe. Daß auch Nichtwahlberechtigte unter- schrieben haben, ist bekannt.
Mit dieser Unterschriftensammlung läßt sich wahrlich nicht prunken. Es wundert einen geradezu, wie eine auf solche Weise zustande gekommene Unterschriftensammlung überhaupt als Grundlage für einen Antrag in der Gemeinde hingegeben werden könne. Trotzdem es bekannt ist, daß gesetzlich eine Ehrenbürger-Ernennung Hitlers gar nicht in Frage kommen kann, übergab die großdeutsche Fraktion in der letzten ordentlichen Gemeindeausschußsitzung dem Bürgermeister die Unterschriften bogen, dieses Dokument des "freien Willens" der Mehrheit der Braunauer Bevölkerung und stellte einen Dringlichkeitsantrag, Hitler zum Ehrenbürger zu ernennen. Um nun die anderen Fraktionen einzuschüchtern, erschien eine große Zahl von Nationalsozialisten und Großdeutschen, so daß der Sitzungssaal dicht besetzt war. Unter dem wirtschaftlichen Druck stehend, enthielten sich fünf Christlichsoziale der Stimme. Vier stimmten dagegen. Desgleichen stimmten die Sozialdemokraten da- gegen. Damit war die Dringlichkeit abgelehnt. Da ging der Wirbel unter den nat.-soz.-großdeutschen Zuhörern los. Wir betonen, dass diese Leute reife, gestandene Männer waren, nicht etwa Jugendliche! Ein widerliches Geschrei erhob sich, so daß die Sitzung geschlossen werden musste. Die Demonstranten entfernten sich dann unter Absingen des Horst-Wessel-Liedes. Dieses Spiel gereicht den Spielern wahrlich nicht zur Ehre!"
Neue Warte am Inn, 18.05.1933
Brief Aloys Wach
Die Ablehnung der Ehrenbürgerernennung reizte den akad. Maler Aloys Wach, einen weit über die Grenzen Österreichs bekannten Künstler, zu einem Brief an Bürgermeister Leistner, in dem er ausführte:
"Mit Beschämung ob der außerordentlichen Unvernunft, die gewaltet hat bei der Abstimmung der Frage, ob man dem Herrn Reichskanzler Adolf Hitler das Ehrenbürgerrecht zuerkennen solle oder nicht, nimmt man das Resultat dieser Abstimmung zur Kenntnis. Ich bitte Sie, Herr Bürgermeister, meinen Protest zu dieser Entschließung der Stadtgemeinde entgegenzunehmen! Hier, in dieser Stadt, ist der Mann geboren, der als Einziger wirklich gewagt hat, dem Kommunismus den Kampf anzusagen. Der diesen Kampf auch wirklich durchgeführt hat ohne Kompromiß. Dieser bewundernswerte Mann ist, ganz auf sich alleingestellt, auf sein Genie und seinen Charakter, der Mann geworden, der er ist: Adolf Hitler; der einzige große Mann, der in dieser Stadt das Licht der Welt erblickte. Der einzige in dieser Stadt Geborene, auf den diese Stadt stolz sein könnte - denn sonst ist niemand da, dessentwegen es sich gelohnt hätte, daß diese Stadt überhaupt existiert im Raume der Geschichte und der Zeit! Erbittert darüber, daß die Heimatstadt Hitlers eine ganz selbstverständliche Pflicht zu einer Affaire des Parteienstandpunktes überhaupt gemacht hat, erbittert darüber, daß der Beschluß einer Handvoll Leute entscheiden kann über eine nie wiedergutzumachende Blamage der gesamten Einwohnerschaft der Stadt Braunau am Inn, wollen Sie, Herr Bürgermeister, zur Kenntnis nehmen, daß ich fernerhin es mir nicht zur Ehre anrechnen kann, in dieser Stadt zu wohnen. Ich muß es vorziehen, meinen Wohnsitz aus einer Stadt fortzuverlegen, die nicht wert ist, einen Sohn zu haben wie Adolf Hitler - da sie ihm nicht die selbstverständliche Ehre geben will, die ihm gebührt. Wollen Sie, Herr Bürgermeister, meinen Entschluß der Gemeindevertretung bekanntgeben."[18]
Der Bürgermeister antwortete mit einem Brief, der an "Herrn Alois Wachlmayr" gerichtet war - interessanterweise wurde nicht der Künstlername des Adressaten gesetzt - mit folgendem Inhalt: "Auf Ihr Schreiben vom 19.4.1933 beehre ich mich Ihnen mitzuteilen, daß sich die Rechtssektion gegen den Ton Ihrer Protestnote verwahrt und zurück weist."[19]
Geschenk Hugo von Preen an Hitler
"Dank des Führers. Herr akad. Maler Professor Hugo v. Prenn in Osternberg widmete dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eine kunstvolle Mappe (ein Werk des Buchbindermeisters Gruner aus Salzburg) eigener Handzeichnungen aus Berchtesgaden und Umgebung. Daraufhin erhielt Herr v. Preen aus Berlin folgendes Schreiben: „Sehr geehrter Herr Professor! Durch Herrn Kreisleiter Müller wurde dem Führer Ihre Mappe mit Zeichnungen überreicht. Der Führer hat sich über Ihre Aufmerksamkeit sehr gefreut und lässt Ihnen seinen besten Dank übermitteln. Mit Heil Hitler! Wilhelm Brückner SA.-Obergruppenführer und persönlicher Adjutant des Führers."
Neue Warte, 30.03.1938
Gemeinde Ranshofen ernennt Hitler zum Ehrenbürger
"Ranshofen, 28. März. (Hitler - Ehrenbürger). Stürmischen Jubel löste in der Wählerversammlung am Sonntag die Mitteilung aus, daß die Ehrenbürgerschaft Otto von Habsburg-Bourbon-Parma in der Gemeinde Ranshofen für nichtig erklärt worden sei. Dieser Jubel steigerte sich noch bei der Mitteilung, daß die Gemeinde Ranshofen unseren Führer Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannt habe."
Neue Warte am Inn, 30. März 1938
Braunau verleiht Hitler das Heimatrecht
"Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Braunau am Inn hat an den Führer und Reichskanzler folgende Depesche gerichtet: „Mein Führer! Ich melde, dass der Gemeindetag Braunau am Inn Ihnen, mein Führer, das Heimatrecht der Stadt Braunau verliehen hat. Namens der Bevölkerung der Stadt Braunau bitte ich Sie, mein Führer, herzlichst, das Heimatrecht der Stadt Braunau annehmen zu wollen. Der Bürgermeister Hofmann. Der Kreisleiter Reithofer
Der Führer nimmt das Braunauer Heimatrecht an. Der Führer, der Befreier, hat das Heimatrecht seiner Vaterstadt, das ihm einst eine ehrlose und volksvergessene Regierung streitig machen wollte, aus den Händen seines Volkes wieder angenommen. Das an den Bürgermeister der Stadt Braunau gerichtete Telegramm lautet: „Mit aufrichtigem Dank für die von der Gemeindevertretung Ihrer Stadt mir erwiesene Ehrung nehme ich das Heimatrecht der Stadt Braunau von Ihnen gerne an. Mit deutschem Gruß: Adolf Hitler.“
Neue Warte am Inn, 6. April 1938
Der bayerische Hilfszug in Braunau
Der 1. Mai 1939 in Braunau
"Das ganz deutsche Volk hat den Wert der Arbeit für die Gemeinschaft unseres Volkes kennen gelernt und somit auch den Wert der Menschen, die diese Arbeit verrichten. Niemals in der deutschen Geschichte war der deutsche Arbeiter so begehrt und der Wert der schaffenden Volksgenossen so notwendig, als gerade in unserer Zeit. Der Tag der nationalen Arbeit soll Gelegenheit geben über den Rahmen des Betriebes hinaus das Verständnis für die wahre Betriebs- und Volksgemeinschaft zu zeigen und dieses Bekenntnis zur Gemeinschaft aller Deutschen äußerlich zum Ausdruck zu bringen.
Die Feier des 1. Mai nimmt folgenden Verlauf. Am 30. April um 14 Uhr feierliche Einholung des Maibaumes durch HJ., DJ., BDM und ? von der Straßengabelung: Friedhofstraße-Salzburgerstraße (Gscheidlinger-Kiosk). Anschließend Aufstellung des Maibaumes am Adolf-Hitlerplatz. Nach der Aufstellung des Maibaumes Maitänze, aufgeführt vom Trachtenverein und Reigen der HJ. und BDM. Anschließend eine kurze Ansprache über den Sinn und Zweck des Maibaumes durch Pg. Dr. Kriechbaum, Braunau.
Programm für die Feierstunde:
Einmarsch der Fahnen; Musikstücke (Overtüre); Begrüßung durch Pg. Pühringer; Lied der Arbeit; Symphonie der Arbeit; Rede des Kreisleiters; Lieder der Nation; Ausmarsch der Fahnen.
Programm des 1. Mai: 6 – 7 Uhr musikalischer Weckruf durch Bataillons-Musikzug; 8 Uhr 30 sammeln sich sämtliche Betriebe am Volksfestplatz in Braunau; 9 Uhr geschlossener Abmarsch vom Volksfestplatz zum Rennplatz nach Simbach, geschieht zunft- und betriebsweise. Die Einteilung zur Aufstellung wird am Rennplatz in Simbach bekanntgegeben; 10 Uhr Abmarsch vom Rennplatz über Innstraße, Innbrücke nach Braunau, Adolf-Hitlerplatz, wo die Aufstellung durch Lautsprecher geleitet wird.
Aufstellung zur Formation: 10 Uhr treten die Ehrenkompanie und WZ, sowie Ehrensturm der SA., Fahnengruppen mit eingerollten Betriebsfahnen, Begleitmännern, NSKK und SS am Turnplatz (Schönberger) in Braunau.
10 Uhr 30: Abmarsch über die Ringstraße, Linzerstraße zum Aufstellungsplatz nach oben angeführter Einteilung. Nach vollendeter Aufstellung am Adolf-Hitlerplatz erfolgt die Meldung des Kreisbeauftragten an den Kreisleiter.
Anschließend die Fahnenweihe durch den Kreisleiter mit der Kreisfahne. Nach vollzogener Weiherede des Kreisleiters, Übertragung der Führerrede aus Berlin, deren Zeitpunkt noch nicht genau festgelegt werden kann. Nach Schluß der Führerrede Führerhuldigung, Lieder der Nation.
Der Abmarsch erfolgt formationsweise, anschließend die Betriebe, deren Abmarschzeit und Auflösung durch Lautsprecher angesagt wird."
Neue Warte am Inn, 26.04.1939
50. Geburtstag von Adolf Hitler
Braunau am Inn: Die Geburtsstadt unseres Führers
"In der Salzburger-Vorstadt von Braunau, in einem Haus, das ein Arkadenhof, wie wir sie in den alten Städten der Ostmark oftmals finden, ziert, ist unser Führer Adolf Hitler am 20.April 1889 geboren worden. Sein Vater Alois Hitler war seit dem Jahre 1871 als österreichischer Zollbeamter in Braunau tätig. Er hat also den großen Stadtbrand im März 1874, der 800.000 Gulden Schaden verursachte und auch das Stadtarchiv vernichtete, miterlebt. Bald nach der Geburt des Führers, des jüngsten unter den Geschwistern, verzogen die Eltern allerdings in die Linzerstraße, wo sie mit den Kindern auch bis zur Uebersiedlung nach Passau verblieben. Bei einem Zollbeamten ist es nicht zu verwundern, wenn er seine Wohnorte rasch wechselt. Jeder Staatsbeamte weiß darüber zu berichten. Der Bauer vielleicht, kann das weniger begreifen, da es für ihn geradezu Gesetz ist, sich wenig oder gar nicht zu verändern. Dennoch dürfen wir es nicht als zufällig betrachten, daß Adolf Hitler Braunau zur Geburtsstadt hat. Am besten hat er das selbst ausgesprochen. Sein grundlegendes Werk "Mein Kampf" beginnt folgend: "Als glückliche Bestimmung gilt es mir heute, daß das Schicksal mir zum Geburtsort gerade Braunau am Inn zuwies. Liegt doch dieses Städtchen an der Grenze jener zwei deutschen Staaten, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren als eine mit allen Mitteln durchzuführende Lebensaufgabe gilt." Er sah sich durch seine Vaterstadt in seinem Handeln bestimmt und wenn wir diese Einstellung auf die Ereignisse des vergangenen Jahres beziehen,so müssen wir wirklich erkennen, daß hier eine höhere Macht mit dem Sohn der ehemaligen Grenzstadt verbunden war, sobald er nur sinnfällig erkannt hatte, warum er gerade in Braunau und nirgends anderswo geboren werden mußte.
Das Leben eines Großen steht immer im Beziehung zum Lande, in dem er geboren und herangewachsen ist, zu dem Blute, das ihm vererbt wurde. Es gibt aber auch noch andere Beziehungen. Ein zweitesmal treten sie uns beim Führer durch seine Geburtstadt zutage. Hier wurde am 26. August 1806 der große deutsche Freiheitsheld, der Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm, auf Befehl Napoleons erschossen. Sein letzter Weg ging vom Innern der Stadt nach der Salzburger-Vorstadt – so benannt, weil die Hauptstraße nach Salzburg durchführt –, wo er dann unter den Schüssen der französischen Grenadiere fiel. Er glühte für Deutschland, das von dem Korsen geknechtet war und er büßte seine Liebe fürs Vaterland mit dem Tod. Der Führer erst hatte dieses schmachvolle Sterben gesühnt, indem er Deutschland wieder ehrlich und stark gemacht hat. Auch diese innere Verbundenheit also mit der Geschichte Braunaus fällt auf, wenn wir vom Geburtsort des Führers sprechen...
Erst durch die Teschener Friedenstraktate vom 31. Mai 1779 fielen Braunau und jener Landstrich, den wir heute als das Innviertel kennen, an das Haus Habsburg. Der Inn, bis dahin einigendes Band und gemeinsamer Schiffweg, wurde nunmehr Grenze. Das hat dann dazu geführt, Braunaus Stellung volkswirtschaftlich stark zu beeinträchtigen. Besonders die Jahre des Systems, also 1933 bis 1938, waren für die Stadt, die auch, was die Eisenbahn betrifft, an keiner Hauptstrecke liegt, geradezu niederschmetternd.
Es ist schon aus diesem Grunde zu verstehen, daß die gesamte Bevölkerung Braunaus mehr als aufgeatmet hat, als am Abend des 11. März 1938 der Rücktritt der Regierung Schuschnigg durch den Rundfunk verkündet wurde. Der Jubel, der dem Führer am nächsten Tag, da er nach langen Jahren wieder den Boden seiner ureigenen Heimat betrat, entgegenbrandete, war über das Maß stürmisch...
Im Zuge der Erneuerung des Stadtbildes, die sich der Führer, ähnlich wie bei Linz, seiner Patenstadt selbst vorbehalten hat, wird gewiß auch das Salzburgertor einmal die Gestalt haben, die es seinerzeit wie einen Wehrturm aussehen ließ. Tritt man durch die schmale Gasse des Tores in die Salzburger Vorstadt ein, so sucht der Blick sogleich das Geburtshaus des Führers. Es ist in der Front verändert worden seit den Tagen da die Familie Hitler dort wohnte und auch das Geburtszimmer des Führers besteht nicht mehr so wie im Jahre 1889. Dennoch wird jeden Deutschen, der das Haus und diese Geburtsstätte betritt, eine leichte Scheu umfangen, die immer Herr über uns wird, wenn wir am Beginn des Großen, Ewigen, so eben an der Stätte der Geburt eines von Gott Auserwählten stehen oder sonstige Stätten eines solchen Lebensweges besuchen...
Die Stadt hat sich auch nach 1779 mehr zu Bayern als zu Oesterreich gehörig gefühlt. Wie ist es doch eine Wohltat für Herz und Seele, wenn man immer wieder erfährt, daß ein Ausharren in redlicher Sache letzhin doch belohnt wird! Den Braunauern ist es so geschehen. Wenn sie zum 50. Geburtstag des Führers besonders stolz sind – Adolf Hitler hat ja auch das Heimatrecht seiner Geburtsstadt angenommen – so haben sie ihr verdientes Teil an dem Aufbau des Reiches, dessen Größe und Stärke uns beglücken.
Carl Hans Watzinger."
Neue Warte am Inn (Auszug), 19.04.1939
Vorankündigung
"Der 50. Geburtstag des Führers. Auch die Geburtsstadt des Führers rüstet bereits zum Feste am Donnerstag. Kein Haus wird ohne würdigen Schmuck sein. Die Stadt soll ein einziges Fahnenmeer darstellen. Abends um 20 Uhr findet für den ganzen Kreis in unserer Stadt die feierliche Vereidigung der Politischen Leiter und hernach eine Feierstunde statt.
Ab 19 Uhr 15 Minuten werden die Fenster beleuchtet. Besonderen Schmuck wird das Geburtshaus des Führers aufweisen. Fanfarenbläser, Trommler und ein Musikzug, sowie 500 Mann SA, SS und NSKK als Sprechchor werden die Feierstunde erhebend gestalten. Da in den einzelnen Ortsgruppen des Kreises keine besonderen Feiern abgehalten werden, sind auch viele Volksgenossen von auswärts zu erwarten, welche sich in den überwältigenden Eindruck der Feier nicht entgehen lassen werden.
Die Hitlerjugend wird am Vorabend des 20. April, an dem der Führer seinen 50. Geburtstag feiert, zum Anlaß einer Huldigung nehmen, in der die deutsche Jugend der ganzen Welt den Führer beglückwünscht, ihm zugleich Ihren Dank und treue Gefolgschaft gelobt. Die Sendung geht am 19. April um 23.30 Uhr über alle deutschen Sender und vereinigt nicht nur die Jugend Großdeutschlands, sondern führt die Herzen deutscher Jugend in der ganzen Welt zu einem gemeinsamen Bekenntnis zusammen. Mit den Glocken von Braunau wird die Ringsendung eingeleitet und mit einer kurzen Ansprache des Reichsjugendführers geschlossen."
Neue Warte am Inn, 19.04.1939
Die Glückwünsche der Stadt Braunau
"Namens der Bevölkerung der Stadt Braunau a. Inn hat Kreisleiter und Bürgermeister [[Fritz Reithofer Fritz|Reithofer] folgendes Telegramm an den Führer gerichtet: "Braunau am Inn, Ihr Geburtsort und Ihre Heimatstadt, wünscht Ihnen, verehrter Führer, aus der Tiefe des Herzens aller Volksgenossen Gesundheit und Kraft für den neuen Lebensabschnitt, der mit dem heutigen Tage für Sie seinen Anfang nimmt. Seit dem 12. März 1938, da Sie, mein Führer, nach langen Jahren der Trennnung bei Inn-Brückenkopf den Boder Ihrer so heißt geliebten Heimat betraten, ist wieder altes deutsches Reichsland mit dem Mutterlande verbunden. Dies dankt Ihnen, mein Führer, die ganze Ostmark. Daß Ihnen auf Ihrem weitern Lebenswege der Segen der Allmacht zur Seite stehen möge, das wünscht die kleine alte Stadt am Inn ihrem größten Sohne in tiefster Dankbarkeit. Heil mein Führer! Fritz Reithofer, Bürgermeister."
Neue Warte am Inn, 26.04.1939
Spende der NSDAP Ortsgruppe Braunau
"Die Ortsgruppe Braunau der NSDAP. überreichte dem Führer als Geburtstagsgeschenk zwei Bilder des akademischen Malers Pg. Hugo von Prenn. Beide stellen Ansichten aus dem Arkadenhof des Geburtshauses dar."
Neue Warte am Inn, 26.04.1939
Braunau feiert den Geburtstag des Führers
Da unser Blatt bereits am Mittwoch, 20. April in den Mittagsstunden erschien, konnten wir uns nur mehr flüchtig mit den Feiern dieses Tages befassen. Wir holen daher heute einen ausführlicheren Bericht nach.
Selbstverständlich war die Bevölkerung der Geburts- und Heimatstadt des Führers bemüht, dieses Fest möglichst schön zu gestalten und demnach hatte auch die Stadt ihr schönstes Festkleid angelegt. Der Adolf Hitlerplatz und die Hauptstraßen der Stadt bildeten ein einziges Meer von Hakenkreuzflaggen, alle Häuser waren ge- schmückt, die ganze Fassade des Hotels Post zierte ein riesiges Führerbild und alle Fenster waren mit Kerzen geschmückt, als ein nicht endenwollender Fackelzug durch die Straßen der Stadt zog, um den Vorabend des Geburtstages festlich zu begehen. Am Adolf Hitlerplatz wurde dann die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels mittels Lautsprecher übertragen und nach Absingung der Hymnen des deutschen Volkes defilierte der Zug vor dem Geburtshaus des Führers, welches in hellem Scheinwerferlicht erstrahlte und wo die Führer der Parteiformationen Aufstellung genommen hatten.
Am Geburtstage selbst um 11 Uhr vormittags fand auf dem Turnplatze eine Parade der Garnison statt. Nachdem der örtliche Hoheitsträger, Kreisleiter Pg. Fritz Reithofer die Front der ausgerückten Truppen ab- geschritten hatte, hielt der Garnisonskommandant Oberstleutnant Gebauer eine Ansprache, in welcher er die Entwicklung der Lage des deutschen Volkes von Oesterreich nach dem Kriege schilderte und das Einigungswerk des Führers in packenden Worten vor Augen führte. Mit dem Gelöbnis, dass alle Soldaten jederzeit bereit sind, für Führer und Reich das Leben einzusetzen und einem dreifachen Sieg-Heil auf den obersten Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler schloß er seine Ansprache. Ein strammer Vorbeimarsch am Geburtshause des Führers beendete die militärische Feier.
Inzwischen war der Hilfszug Bayern eingetroffen. In der deutschvölkischen Turnhalle wurden mehr als 1000 Bedürftige aus Braunau und Umgebung mit einem guten Mittagessen (Pickelsteinerfleisch) und Lebensmittelpaketen beteilt. Den leuchtenden Augen dieser ärmlich gekleideten und ausgehungerten Menschen sah man es an, mit welcher Begeisterung sie den Worten des Kreisleiters Reithofer lauschten, als er in einer kurzen Ansprache betonte, wie sehr es dem Führer darum zu tun sei, die Not der ärmsten Volksgenossen zu lin- dern. Am Schlusse seiner Ansprache erklangen aus vollem Herzen die Lieder der Nation. Während des Mittag- essens konzertierte die Stadt- und Kreiskapelle Braunau unter der Leitung des Herrn Lambrecht.
Nachmittags füllte sich der Adolf Hitlerplatz mit einer großen Menschenmenge, welche in dichtem Spalier die Straßen umsäumte, als die SA., SS. und HJ. einen Aufmarsch durch die Straßen der Stadt veranstaltete. In der Stadt herrschte den ganzen Tag und ins- besonders nachmittags reges Leben. Zahlreiche Gäste aus dem Altreich, darunter mehrere Abteilungen HJ. und Arbeitsdienst waren zu sehen. Die deutsche Reichs- post hatte in Braunau außer dem normalen Postamt auch noch zwei Sonderpostämter eingerichtet, vor denen sich die Menschen stauten, welche die Sonderpostmarken und den Sonderstempel für den Geburtstag des Führers erwerben wollten. Die Postverwaltung konnte nur unter Anspannung aller Kräfte des Ansturmes Herr werden und mussten zur Bewältigung des Andranges zehn SA.- Männer im Postdienste eingesetzt werden. Eine einzige Berliner Briefmarkenfirma hatte nicht weniger als 30.000 Poststücke zur Abstempelung eingereicht. Viele andere hatten ebenfalls in die Tausende gehende Post zur Abstempelung gegeben und auch das Privatpublikum zeigte regstes Interesse für den Braunauer Geburtstags- Sonderstempel.
Abends um 8 Uhr marschierten die Formationen der Bewegung am Adolf Hitlerplatz auf und nach einer kurzen Ansprache des Kreisleiters versammelte sich die SA. und SS. zu einem Kameradschaftsabend in der dv. Turnhalle. Dort konzertierte die Stadt- und Kreiskapelle unter der Leitung des Herrn Lambrecht, die bei diesem ihrem ersten größeren Auftreten ohne jede Probe eine sehr gute Leistung vollbrachte, welche zu den besten Erwartungen berechtigt.
So war die erste Geburtstagsfeier des Führers nach der Befreiung Oesterreichs ein wahres Fest des Volkes, welches seiner Treue zum Führer ganz besonders in dessen Geburtsstadt durch begeisterte Teilnahme an allen Veranstaltungen immer wieder Ausdruck gab."
Neue Warte am Inn, 27.04.1938
Hitler übergibt Geburtshaus an Kreisleitung Braunau
"Das Geburtshaus des Führers. Der Führer hat sein Geburtshaus der Kreisleitung Braunau zur Verfügung gestellt. Über seinem Wunsch, ist es zu Kanzleien der Kreisleitung umzubauen. In den nächsten Tagen wird ein beauftragter Architekt aus München erscheinen, um den Umbau zu entwerfen. Den Hauptteil des Rückgebäudes wird das illegale Parteimuseum einnehmen, in dem der breiten Öffentlichkeit Material gezeigt werden wird, das bisher niemandem zugänglich war und das sehr interessant zu werden verspricht."
Neue Warte am Inn, 10.05.1939
Stadtverwaltung Braunau 1939
Stadtverwaltung Braunau 1940
Luftangriff auf V.A.W. in Ranshofen
Fliegerangriffe Braunau/Simbach
Todeserklärung Adolf Hitler
II 48/52
Beschluss
Es wird festgestellt, dass Adolf Hitler, geboren am 20. April 1889 in Braunau am Inn, tot ist. Als Zeitpunkt seines Ablebens wird der 30. April 1945 15.30 Uhr festgestellt.
Gründe:
Dr. Herbert Eggstain, Rechtsanwalt in Wien, Elisabethstrasse 15, hat als vom Bezirksgericht Innere Stadt Wien gemäß § 8 des Österreichischen Vermögensverfallsgesetzes1947 bestellter Kurator Adolf Hitlers am 2. August 1952 beim Amtsgericht Berchtesgaden Antrag auf Todeserklärung Hitlers gestellt. Ein weiterer Antrag auf Todeserklärung HitIers ist am 22. April 1955 beim Amtsgericht Schöneberg, und zwar einer Anregung der Spruchkammer BerIin entsprechend durch die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Berlin, gestellt worden. Rechtsanwalt Dr. Eggstain hat daraufhin seinen Antrag am 28. April 1955 zurückgenommen. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Traunstein, die sich bereits vorher am Verfahren beteiligt hatte, hat jedoch am 11. Mai 1955 die Fortsetzung des Verfahrens beantragt. Der hieraus erwachsene Zuständigkeitsstreit mit dem Amtsgericht Schöneberg ist durch das auf Grund § 13 Absatz 1 des Vermögensverfallsgesetzes, §§ 5 Absatz 1, 199 Absatz 2 des Gesetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit und § 6 des Gesetzes über die Wiedereinrichtung des Bayerischen Obersten Landesgerichts hierfür zuständige Bayerische Oberste Landesgericht durch Beschluss vom 16. Juni 1955 im Sinne der Zuständigkeit des Amtsgerichts Berchtesgaden entschieden worden.
Die in der Zeit von 11. November bis 15. Oktober 1956 durchgeführte Vernehmung von 42 Zeugen, insbesondere solcher Personen, die sich am 30. April 1945 noch in der Reichskanzlei befunden haben, und die Auswertung des gesamten Urkundenmaterials und des in- und ausländischen Schrifttums hat mit Ausschluß jeden Zweifels ergeben, daß Adolf Hitler am 30. April 1945 15.30 Uhr im Bunker der Reichskanzlei in Berlin durch Selbstmord, und zwar durch einen Schuß in die rechte Schläfe, geendet hat. Der Tod Adolf Hitlers ist demgemäß in Anwendung von § 45 in Verbindung mit § 1 Absatz 2 und 39 bis 44 des dem Gesetz zur Änderung von Vorschriften des Verschollenheitsgesetzes vom 15. Januar 1951 festzustellen, ohne daß es noch einer (§ 42 des Gesetzes) bedurfte.
Berchtesgaden, den 25. Oktober 1956. Das Amtsgericht. (Dr. Stephanus)
Der vorstehende Beschluss hat mit Ablauf des 3. Dezember 1956 Rechtskraft erlangt.
Berchtesgaden, den 4. Dezember 1956.
Der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle des Amtsgerichts: (Loher) Justizinspektor
Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Adolf Hitler
"Sehr geehrte Damen und Herren, nach umfangreichen Recherchen zur Ehrenbürgerschaft bzw. Heimatrecht von Adolf Hitler in der Stadt Braunau am Inn wurde ein gemeinsamer Dringlichkeitsantrag von allen fünf Fraktionen (SPÖ, FPÖ, GRÜNE, ÖVP und BZÖ) in der Sitzung des Gemeinderats am 07.07.2011 einstimmig beschlossen:
1) Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau am Inn bekennt sich dazu, dass die schrecklichen Ereignisse der NS-Vergangenheit nicht vergessen werden dürfen. Er unterstützt die Bestrebungen, verantwortungsvoll mit der Vergangenheit umzugehen.
2) Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau am Inn distanziert sich klar und ausdrücklich von jedem nationalsozialistischen Gedankengut und allen einschlägigen Verwaltungsakten, die von der Stadtgemeinde Braunau am Inn und der Ortsgemeinde Ranshofen in der NS-Zeit gesetzt wurden.
3) Insbesondere wird daher das an Adolf Hitler am 30.03.1938 verliehene Heimatrecht der Stadt Braunau am Inn aberkannt und widerrufen.
4) Ebenso wird das vom kommissarischen Bürgermeister der Ortsgemeinde Ranshofen am 04.04.1938 Adolf Hitler angetragene bzw. verliehene Ehrenbürgerrecht aberkannt und widerrufen.
5) Obwohl kein archivarischer Beleg für eine Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadtgemeinde Braunau am Inn an Adolf Hitler gefunden werden konnte, wird symbolisch und vorsorglich auch eine Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadtgemeinde Braunau am Inn an Adolf Hitler aberkannt und widerrufen."
Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher stellt dazu abschießend fest: „Ich freue mich,
dass wir einen gemeinsamen Antrag stellen konnten und einstimmiger
Beschluss gefasst wurde. Ich bin stolz auf unsere Mandatare. Damit hat
der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau ein klares, eindeutiges
Zeichen gesetzt und historisch-politische Verantwortung wahrgenommen.
Als gewählte Mandatare haben wir die Bestrebungen, mit der
NS-Vergangenheit verantwortungsvoll umzugehen, klar zu unterstützen, da
wir hier eindeutig Vorbildfunktion haben".
Mag. Johannes Waidbacher Bürgermeister.
Presseaussendung der Stadtgemeinde Braunau am Inn, 8.07.2011
Einzelnachweise
- Hochspringen ↑ Eitzlmayr Max: Braunauer Album, I. Teil, 3. Auflage Braunau 1990: Kopie der Eintragung zur Zeitleiste Brunau 1889
- Hochspringen ↑ Taufschein und Geburtszeugnis Hitlers mit dem Vornamen "Adolfus", ausgestellt im Dezember 1924 vom Pfarramt Braunau. In der Eintragung der Taufmatrik ist die Schreibung des Namens "Hittler" durch Streichung auf "Hitler" korrigiert
- Hochspringen ↑ Slapnicka Harry: Hitler und Oberösterreich. Mythos, Propaganda und Wirklichkeit um den "Heimatgau des Führers". Grünbach 1998, S. 9
- Hochspringen ↑ Neue Warte am Inn, 19.04.1939, Ausgabe Nr. 16, Seite 2
- Hochspringen ↑ Kershaw Ian: Hitler 1889 - 1936: Hubris. Harmondsworth 1998, S. 11 schreibt "before he was three years old"
- Hochspringen ↑ zitiert nach Slapnicka, S. 9
- Hochspringen ↑ Hamann, Wien, S. 16
- Hochspringen ↑ Kershaw, Hitler, S. 11
- Hochspringen ↑ Slapnicka, Hitler, S. 102
- Hochspringen ↑ Kopien im Besitz von Mag. Florian Kotanko
- Hochspringen ↑ nach Slapnicka II, S. 263 hat als erste österreichische Gemeinde die Tiroler Stadt Imst am 28. 3. 1933 Hitler das Ehrenbürgerrecht verliehen
- Hochspringen ↑ Stadtarchiv,Aktenmappe "Heimatrecht, Bürger- und Ehrenbürgerernennungen"
- Hochspringen ↑ Eitzlmayr, Album I, schreibt, Reiter habe am 17. Juni seinen Vorschlag zurückgezogen
- Hochspringen ↑ Stadtarchiv, Aktenmappe "Heimatrecht, Bürger- und Ehrenbürgerernennungen"
- Hochspringen ↑ nach Slapnicka II, S. 264 stimmten 2 Großdeutsche und 1 Nationalsozialist dafür, 2 Christlichsoziale und 2 Sozialdemokraten dagegen
- Hochspringen ↑ RS 18.4.1933
- Hochspringen ↑ Slapnicka II, S. 266 berichtet, dass am 12. Mai 1933 der großdeutsche Antrag zur Verleihung des Ehrenbügerrechtes an Hitler abgelehnt worden sei (dafür: 6 Großdeutsche und 1 Nationalsozialist, dagegen 14 Sozialdemokraten; Stimmenthaltungen: 5 Christlichsoziale)
- Hochspringen ↑ Stadtarchiv, Aktenmappe "Heimatrecht, Bürger- und Ehrenbürgerernennnungen
- Hochspringen ↑ Beilage zu RS 18.4.1933, Zl. 1291