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(Die Änderung der Straßennamen 1945)
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Gegen den Vorschlag entsteht kein Einwand. Herr Bürgermeister teilt mit, daß er die nach Braunauer-KZ-Angehörigen benannten Strassen in Form einer würdigenFeier mit den zuständigen Strassentafeln versehen wird. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
 
Gegen den Vorschlag entsteht kein Einwand. Herr Bürgermeister teilt mit, daß er die nach Braunauer-KZ-Angehörigen benannten Strassen in Form einer würdigenFeier mit den zuständigen Strassentafeln versehen wird. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
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==Mahnstein==
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Version vom 17. August 2013, 11:20 Uhr

Warum Adolf Hitler kein Braunauer ist

Adolf Hitler ist in Braunau geboren. Das ist authentisch im Taufbuch nachzulesen. Geboren als Adolfus in Braunau am Inn – das ist aber auch alles. Seine Berührungen mit seiner Geburtsstadt halten sich nicht nur in Grenzen, sie sind von ihm aus immer ohne emotionellen Bezug und von vielen unangenehmen Gefühlen begleitet.

Adolf ist kein Braunauer, denn er kam im Alter drei Jahren mit seinen Eltern nach Passau und später nach Linz, in jene Stadt die er selbst als seine richtige Heimatstadt bezeichnete.In Braunau war Adolf Hitler nie daheim.

Wenn jemand fast ein Braunauer war dann wäre es sein Vater – aber der war ein Waldviertler und dienstlich an verschiedene Orte versetzt. Er war doch über 20 Jahre als Zöllner an der Braunauer Grenze im Dienst und hatte einen wesentlichen Abschnitt seines reifen Alters hier in Braunau verlebt. Er war in dieser Stadt an den Stammtischen, ließ sich in seiner mächtigen Fülle in Uniform fotografieren. Die tragische Verbundenheit von Alois Hitler mit der Stadt Braunau führte aber auch bei ihm nicht dazu, dass er sie als seine Heimat ansehen wollte. Im Ruhestand zog er auf ein Anwesen bei Lambach

Weil Adolf Hitler schließlich im Deutschen Reich Kanzler und ihm die wirtschaftliche Prosperität zugeschrieben wurde, schielte der ärmliche und zerstrittene Rest der großen Österreichisch-Ungarischen Monarchie nach dem Hitler-Deutschland und nach Berlin. 1938 am 12. März holte Hitler dann als deutscher Staatsbürger sein Heimatland heim ins Reich. Der Einmarsch war generalstabsmäßig vorbereitet und Hitler selbst fuhr in Braunau über die Innbrücke. Nicht weil Braunau sein Geburtsort war, sondern weil wie auch heutedie Linie München – Linz – Wien zwangsweise über Braunau führt.

Braunau empfing den abergläubigen Reichskanzler mit einer schwarz gekleideten Witwe an der Spitze der Frauenschaft. Er fuhr im offenen Wagen stehend zwar am Geburtshausvorbei, suchte aber schnell das Weite. Braunau war nicht wert, eine wesentlicheStation auf seinem Siegeszug nach Linz zu sein. Hitler hat Braunau nie mehr besucht. Nicht einmal zwangsweise bei einer Durchfahrt. Er machte um Braunau einen Bogen. Er hat dieses Städtchen, wie er es nannte, nie gemocht. Adolf Hitler hatte zu seiner Geburtsstadt ein mehr als gestörtes Verhältnis.

Trotz dieses mehr als gestörten Verhältnisses zu ihrem Sohn Adolf hatte die Stadt nach der Wiedererlangung der Selbstständigkeit Österreichs die Schande als Geburtsort zutragen – und trägt sie heute noch. Im Lauf der Jahre sind auch Huldigungen zum Geburtstag Hitlers beim Geburtshaus abgeflaut. Die Stadt hat davor mit einem Mahnstein aus Mauthausener Granit ein deutliches Zeichen gesetzt. Der Text: „Für Frieden, Freiheit und Demokratie, nie wieder Faschismus, Millionen Tote mahnen.“ Wer heute noch glaubt, Adolf Hitler sei ein Braunauer – der irrt.


Rainer Reinisch, Braunau

Die Änderung der Straßennamen 1945

Aus dem Protokoll der Sitzung des Braunauer Gemeinderates am 17. Juni 1945:

Über Auftrag des Stadtkommandanten müssen die Straßennamen, die an das 3. Reich mahnen, umbenannt werden. Dem Gemeinderat wird die Neuauswahl der Namen später mitgeteilt wer­den.

Aus dem Protokoll der Sitzung des Braunauer Gemeinderates am 4. Oktober 1945:

Der Sektionsobmann Herr Schmied ersucht in Angelegenheit der Straßenbezeichnung der Stadt Braunau am Inn dasGemeindeausschußmitglied, Herrn Auer um entsprechenden Bericht und Vorschlag. Herr Gemeinderat Auer teilt mit, daßes notwendig sei, den von der nationalsozialistischen Regierung umbenannten Straßen wieder den jetzigen Verhältnissen entsprechendeBezeichnungen zu verleihen und schlägt vor:

Adolf Hitlerplatz wieder Stadtplatz

Adolf Hitlerstr. wieder Salzburger-Vorstadt

Franz Ertlring wieder Ringstrasse

Baldur v. Schirachstr. wieder Jubiläumsstrasse

Nürnbergerstr. wieder Thalstrasse

SA-Straße wieder Laabstr.

Die neue Straße bei Deinhammer neu [[1]] Hugo v. Preen-Strasse

In der Werkssiedlung Ranshofen:

Wöhler-Strasse neu Pfalzstraße

Clemens-Simonstr. neu Kloster-Strasse

Fritz Todtstr. neu Benno Maier-Strasse

In der Gartenstadt:

Walter v. Reichen[a]ustr. neu Franz Ambergerstr.

Günther Prienstr. neu Adolf Wenger-Str.

Helmuth Wickstr. neu Josef Reischl-Str.

Werner Mölderstr. neu Dr. Rudolf Guby-Str.

Ernst Udetstr. neu Josef Reiter-Str.

Engelbert Endrasstr. neu Franz Stelzhammerstr.

Georg R. v. Schönerer-Platz in die Höfterstraße einbezogen

Straße von Höft in die Au neu Au-Strasse

Gegen den Vorschlag entsteht kein Einwand. Herr Bürgermeister teilt mit, daß er die nach Braunauer-KZ-Angehörigen benannten Strassen in Form einer würdigenFeier mit den zuständigen Strassentafeln versehen wird. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Mahnstein

Stolpersteine