Gemeindepolitik 1918 - 1945: Unterschied zwischen den Versionen
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Konitsch Rudolf, Seiler. | Konitsch Rudolf, Seiler. | ||
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− | Gscheidlinger Rudolf, Goldarbeiter<br /> | + | [[Gscheidlinger Rudolf]], Goldarbeiter<br /> |
Dr. Pascher Adalbert, Stadtarzt<br /> | Dr. Pascher Adalbert, Stadtarzt<br /> | ||
Hermandinger Robert, Arbeiter<br /> | Hermandinger Robert, Arbeiter<br /> | ||
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In das Jahr 1920 fällt das erste Anzeichen der Tätigkeit einer Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Sie stellte an den Gemeindeausschuß das Ansuchen, in Wohnungssachen besser informiert zu werden. Das Ansuchen wurde zurückgewiesen, da die Partei ohnehin einen Vertreter in die Wohnungsvergabekommission entsenden könne und dadurch eine bessere Information gewährleistet werde.<ref>Gemeinderatsausschuss 1.12.1920</ref> | In das Jahr 1920 fällt das erste Anzeichen der Tätigkeit einer Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Sie stellte an den Gemeindeausschuß das Ansuchen, in Wohnungssachen besser informiert zu werden. Das Ansuchen wurde zurückgewiesen, da die Partei ohnehin einen Vertreter in die Wohnungsvergabekommission entsenden könne und dadurch eine bessere Information gewährleistet werde.<ref>Gemeinderatsausschuss 1.12.1920</ref> | ||
− | ==Braunau: | + | ==Braunau: Gemeinderatswahl 1921== |
+ | [[Datei:gemeinderatwahl1921.jpg|miniatur|Gemeindewahl in Braunau, Neue Warte am Inn, 11.11.1921, Seite 3]] | ||
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+ | ! Partei !! Stimmen !! Vergleich zu 1919 | ||
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+ | | Christlichsoziale || 451 || -22 | ||
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+ | | Sozialdemokraten || 870 || +101 | ||
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+ | | Großdeutsche || 457 || -45 | ||
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==Oberösterreich: Nationalratswahlen 1923== | ==Oberösterreich: Nationalratswahlen 1923== | ||
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==Braunau: Gemeinderatswahl 1924== | ==Braunau: Gemeinderatswahl 1924== | ||
+ | [[Datei:bürgermeisterwahl1924.jpg|miniatur|Gemeindewahlen 1924, Wahl Bgm. Dir. Leistner, Neue Warte am Inn, 16.05.1924]] | ||
− | Am 6. April 1924 fanden in ganz Oberösterreich Gemeindewahlen statt, die in Braunau ein überraschendes Ergebnis brachten. Es kandidierten diesmal vier Parteien, die Sozialdemokratische, Großdeutsche, Christlichsoziale und Nationalsozialistische Partei. Die großen Verlierer waren die Sozialdemokraten, die 329 Stimmen und vier Sitze im Gemeindeausschuss verloren, somit nur mehr 7 Vertreter entsenden konnten. Die Großdeutschen hatten 134 Stimmen gewonnen und stellten weiterhin 7 Gemeindeauschussmitglieder.Die Nationalsozialisten, die erstmals selbständig in der "Geburtsstadt des Führers" kandidierten, bekamen 150 Stimmen und ein Mandat. | + | Am 6. April 1924 fanden in ganz Oberösterreich Gemeindewahlen statt, die in Braunau ein überraschendes Ergebnis brachten. Es kandidierten diesmal vier Parteien, die Sozialdemokratische, Großdeutsche, Christlichsoziale und Nationalsozialistische Partei. Die großen Verlierer waren die Sozialdemokraten, die 329 Stimmen und vier Sitze im Gemeindeausschuss verloren, somit nur mehr 7 Vertreter entsenden konnten. Die Großdeutschen hatten 134 Stimmen gewonnen und stellten weiterhin 7 Gemeindeauschussmitglieder. Die Nationalsozialisten, die erstmals selbständig in der "Geburtsstadt des Führers" kandidierten, bekamen 150 Stimmen und ein Mandat, welches Prof. i. R. Robert Preißler besetzte. |
Die großen Gewinner der Wahl waren die Christlichsozialen, die 449 Stimmen mehr als am 6. November 1921 erhielten und mit 9 Mandaten | Die großen Gewinner der Wahl waren die Christlichsozialen, die 449 Stimmen mehr als am 6. November 1921 erhielten und mit 9 Mandaten | ||
− | zur stärksten Fraktion im Gemeindeausschuss wurden. | + | zur stärksten Fraktion im Gemeindeausschuss wurden. In der konstituierenden Sitzung des Gemeindeausschusses am 10. Mai 1924 wurde Schuldirektor [[Friedrich Leistner]] zum Bürgermeister gewählt. |
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==Oberösterreich: Landtagswahl 1925== | ==Oberösterreich: Landtagswahl 1925== | ||
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− | ==Braunau: | + | ==Braunau: Gemeinderatswahl 1929== |
Am 14. April 1929 fanden die letzten demokratischen Wahlen in den Gemeindeausschuß statt. Diesmal bewarben sich nur drei Gruppen um das Vertrauen der Wähler: neben Christlichsozialen und Sozialdemokraten die Großdeutschen, die mit Nationalsozialisten und Landbund ein Wahlbündnis eingegangen waren, das sich "Völkische Wahlvereinigung" nannte. Da diesmal die Zahl der Wahlberechtigten mit 3.110 die Dreitausendergrenze überschritt, wurden 30 Gemeindeausschußmitglieder gewählt. Durch die gegenüber 1924 größere Wahlbeteiligung konnten alle drei Wahlwerber Stimmengewinne verzeichnen, die stärksten die Christlichsozialen mit 206 Stimmen Zuwachs, was auch einen Sprung von 9 auf 13 Mandate bedeutete; zweitstärkste Fraktion wurde die sozialdemokratische mit 10 Mitgliedern bei einem Stimmengewinn von 184 Stimmen. Die "Völkische Wahlvereinigung" war der Verlierer der Wahl, konnte doch trotz eines Zuwachses von 19 Stimmen die Anzahl der Mandate nicht vermehrt werden, und das trotz der Steigerung der Gesamtzahl der Mandate von 24 auf 30. Die Wahlvereinigung erreichte 7 Sitze, die von 5 Großdeutschen sowie je einem Mitglied der Nationalsozialistischen Partei und des Landbundes eingenommen wurden.<ref>Bei der Gemeindeausschußwahl am 14. April 1929 gaben von 3110 Wahlberechtigten 2737 gültige Stimmen ab. Es entfielen auf die Christlichsoziale Partei 1142 Stimmen und 13 Mandate, auf die Sozialdemokratische Partei 894 Stimmen und 10 Mandate, auf die Völkische Wahlvereinigung 701 Stimmen und 7 Mandate</ref> | Am 14. April 1929 fanden die letzten demokratischen Wahlen in den Gemeindeausschuß statt. Diesmal bewarben sich nur drei Gruppen um das Vertrauen der Wähler: neben Christlichsozialen und Sozialdemokraten die Großdeutschen, die mit Nationalsozialisten und Landbund ein Wahlbündnis eingegangen waren, das sich "Völkische Wahlvereinigung" nannte. Da diesmal die Zahl der Wahlberechtigten mit 3.110 die Dreitausendergrenze überschritt, wurden 30 Gemeindeausschußmitglieder gewählt. Durch die gegenüber 1924 größere Wahlbeteiligung konnten alle drei Wahlwerber Stimmengewinne verzeichnen, die stärksten die Christlichsozialen mit 206 Stimmen Zuwachs, was auch einen Sprung von 9 auf 13 Mandate bedeutete; zweitstärkste Fraktion wurde die sozialdemokratische mit 10 Mitgliedern bei einem Stimmengewinn von 184 Stimmen. Die "Völkische Wahlvereinigung" war der Verlierer der Wahl, konnte doch trotz eines Zuwachses von 19 Stimmen die Anzahl der Mandate nicht vermehrt werden, und das trotz der Steigerung der Gesamtzahl der Mandate von 24 auf 30. Die Wahlvereinigung erreichte 7 Sitze, die von 5 Großdeutschen sowie je einem Mitglied der Nationalsozialistischen Partei und des Landbundes eingenommen wurden.<ref>Bei der Gemeindeausschußwahl am 14. April 1929 gaben von 3110 Wahlberechtigten 2737 gültige Stimmen ab. Es entfielen auf die Christlichsoziale Partei 1142 Stimmen und 13 Mandate, auf die Sozialdemokratische Partei 894 Stimmen und 10 Mandate, auf die Völkische Wahlvereinigung 701 Stimmen und 7 Mandate</ref> | ||
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[[Datei:NSDAP wahlveranstaltung ausschnitt.jpg|miniatur|NSDAP Wahlveranstaltung, Neue Warte am Inn (Ausschnitt), 7.11.1930]] | [[Datei:NSDAP wahlveranstaltung ausschnitt.jpg|miniatur|NSDAP Wahlveranstaltung, Neue Warte am Inn (Ausschnitt), 7.11.1930]] | ||
− | "'''Ein Nachruf zur nationalsozialistischen Wählerversammlung in Braunau a. I.''' Am 30. Oktober hielten in Braunau die Nationalsozialisten ihre Wählerversammlung ab, zu der als Redner ein gewisser | + | "'''Ein Nachruf zur nationalsozialistischen Wählerversammlung in Braunau a. I.''' Am 30. Oktober hielten in Braunau die Nationalsozialisten ihre Wählerversammlung ab, zu der als Redner ein gewisser [http://www.landesarchiv-ooe.at/xchg/SID-35E34BA0-E02BF683/hs.xsl/was_bgd_DEU_HTML.htm Bolek] aus Linz erschienen war. Die Versammlung war sehr schwach besucht und konnte deshalb erst ¾-Stunden nach der für den Beginn festgesetzten Stunde eröffnet werden. Die vom Redner wiederholt abgegebene und durch die Art seiner Ausführungen auch bewiesene Versicherung, daß die Nationalsozialisten nicht gewohnt seien, "mit Handschuhen zuzufassen", gibt auch dem Kritiker das Recht, seine Handschuhe zu Hause zu lassen. |
Im allgemeinen war die zweistündige Wahlrede mehr mit Temperament und Stimmenaufwand, als mit Verstand geführt. Soweit sie sich mit dem Wunsch einer sittlich moralischen Hebung unseres Volkes undeiner Säuberung | Im allgemeinen war die zweistündige Wahlrede mehr mit Temperament und Stimmenaufwand, als mit Verstand geführt. Soweit sie sich mit dem Wunsch einer sittlich moralischen Hebung unseres Volkes undeiner Säuberung | ||
des öffentlichen Lebens von Auswüchsen der Korruption beschäftigte, kann sie nur gebilligt werden, | des öffentlichen Lebens von Auswüchsen der Korruption beschäftigte, kann sie nur gebilligt werden, | ||
− | denn jede Bestrebung in diesem Sinne ist zu | + | denn jede Bestrebung in diesem Sinne ist zu bebegrüßen [sic!]. Fraglich erscheint es allerdings, ob uns |
− | + | ||
Oesterreichern eine solche Wiedergeburt im Zeichen | Oesterreichern eine solche Wiedergeburt im Zeichen | ||
des Hakenkreuzes wünschenswert erscheinen | des Hakenkreuzes wünschenswert erscheinen | ||
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Nach den Februarereignissen 1934 wurde der Gemeindeausschuß mit Erlaß der OÖ. Landesregierung nach dem Rücktritt von 10 sozialdemokratischen Mitgliedern aufgelöst und am 8. März Amtsrat '''Lachinger zum Regierungskommissär''' bestimmt.<sup>1</sup> Er ernannte die Herren Oberstleutnant a.D. '''Camillo Rehden''' von der Vaterländischen Front und Kapitän a.D. '''Kogelnik''' von der Heimwehr zu Beiräten. Nach Inkrafttreten der neuen Verfassung mußte auch eine neue Gemeindevertretung geschaffen werden, die die ständische Gliederung der Bevölkerung ausdrücken sollte. Über dringende Empfehlung der Landeshauptmannschaft sollte der neue "Gemeindetag" um ein Drittel weniger Mitglieder haben als der alte "Gemeindeausschuß". Man entschloß sich, je einen Vertreter der katholischen Kirche und von Wissenschaft und Kunst, zwei Vertreter der Land- und Forstwirschaft, zehn Vertreter des Gewerbestandes, einen Vertreter der freien Berufe und fünf Vertreter des öffentlichen Dienstes zu ernennen. Im letzten gewählten Gemeindeausschuß saßen zwölf Angestellte, drei Landwirte, neun Gewerbetreibende, vier Arbeiter und zwei im Geld- und Kreditwesen beschäftigte Männer.<sup>2</sup> | Nach den Februarereignissen 1934 wurde der Gemeindeausschuß mit Erlaß der OÖ. Landesregierung nach dem Rücktritt von 10 sozialdemokratischen Mitgliedern aufgelöst und am 8. März Amtsrat '''Lachinger zum Regierungskommissär''' bestimmt.<sup>1</sup> Er ernannte die Herren Oberstleutnant a.D. '''Camillo Rehden''' von der Vaterländischen Front und Kapitän a.D. '''Kogelnik''' von der Heimwehr zu Beiräten. Nach Inkrafttreten der neuen Verfassung mußte auch eine neue Gemeindevertretung geschaffen werden, die die ständische Gliederung der Bevölkerung ausdrücken sollte. Über dringende Empfehlung der Landeshauptmannschaft sollte der neue "Gemeindetag" um ein Drittel weniger Mitglieder haben als der alte "Gemeindeausschuß". Man entschloß sich, je einen Vertreter der katholischen Kirche und von Wissenschaft und Kunst, zwei Vertreter der Land- und Forstwirschaft, zehn Vertreter des Gewerbestandes, einen Vertreter der freien Berufe und fünf Vertreter des öffentlichen Dienstes zu ernennen. Im letzten gewählten Gemeindeausschuß saßen zwölf Angestellte, drei Landwirte, neun Gewerbetreibende, vier Arbeiter und zwei im Geld- und Kreditwesen beschäftigte Männer.<sup>2</sup> | ||
− | Als Kandidaten für den Gemeindetag kamen nur Mitglieder der Vaterländischen Front in Frage, die das 26. Lebensjahrvollendet hatten, durch mindestens drei Jahre ihren ordentlichen Wohnsitz inder Gemeinde hatten und einen untadeligen Leumund besaßen.<sup>3</sup> Bei der Bildung des Gemeindetages kam es zu großen Schwierigkeiten, da acht der anfänglich ausgewählten Personen ihre Mitarbeit ablehnten, wobei hauptsächlich persönliche Gründe für die | + | Als Kandidaten für den Gemeindetag kamen nur Mitglieder der Vaterländischen Front in Frage, die das 26. Lebensjahrvollendet hatten, durch mindestens drei Jahre ihren ordentlichen Wohnsitz inder Gemeinde hatten und einen untadeligen Leumund besaßen.<sup>3</sup> Bei der Bildung des Gemeindetages kam es zu großen Schwierigkeiten, da acht der anfänglich ausgewählten Personen ihre Mitarbeit ablehnten, wobei hauptsächlich persönliche Gründe für die Entscheidung angegeben wurden.<sup>4</sup> Am 10. Dezember konnte der Gemeindetag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreten und die Wahl eines Bürgermeisters vornehmen: Auf Vorschlag des Kapitäns a.D. Amtsrat Kogelnik wurde Oberstleutnant a.D. '''Camillo Rehden (Öffentlicher Dienst) zum Bürgermeister''', '''Josef Schmid''' (Gewerbe) zum Stellvertreter gewählt. Gemeinderäte wurden die Herren '''Dr. Linder''' und '''Fürlinger''' (beide Öffentlicher Dienst), '''Raschhofer Max''' (Gewerbe) und '''Peterlechner''' (Land- und Forstwirtschaft).<sup>5</sup> |
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==Georg Hofmann: der erste nationalsozialstische Bürgermeister== | ==Georg Hofmann: der erste nationalsozialstische Bürgermeister== | ||
− | Der neue NS-Bürgermeister [[Georg Hofmann]] trat sein Amt mit dem Machtwechsel am 15.3.1938 an. Der Sägewerksbesitzer [[Johann Hackl]] und der Goldschmied [[Rudolf Gscheidlinger]] wurden zu seinen Stellvertretern ernannt. <sup>1</sup> In die kurze Amtszeit von Hofmann (bis | + | Der neue NS-Bürgermeister [[Georg Hofmann]] trat sein Amt mit dem Machtwechsel am 15.3.1938 an. Der Sägewerksbesitzer [[Johann Hackl]] und der Goldschmied [[Rudolf Gscheidlinger]] wurden zu seinen Stellvertretern ernannt. <sup>1</sup> In die kurze Amtszeit von Hofmann (bis 20.8.1938) fiel der Beschluss, ein neues Schwimmbad zu errichten. Als |
− | dieses eröffnet wurde, | + | dieses eröffnet wurde, war Hofmann bereits von Kreisleiter [[Fritz Reithofer]] abgelöst. |
<sup>1</sup> '''''[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwi&datum=19380316&seite=14&zoom=33 Neue Warte am Inn, 16. März 1938, Seite 14]''''' | <sup>1</sup> '''''[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwi&datum=19380316&seite=14&zoom=33 Neue Warte am Inn, 16. März 1938, Seite 14]''''' | ||
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[[Datei:ehrenbürger.jpg|miniatur|Adolf Hitler Ehrenbürger Ranshofen, Neue Warte am Inn, 30.03.1938]] | [[Datei:ehrenbürger.jpg|miniatur|Adolf Hitler Ehrenbürger Ranshofen, Neue Warte am Inn, 30.03.1938]] | ||
− | '''"Ranshofen, 28 März.''' (Hitler-Ehrenbürger). Stürmischen Jubel löste in der Wählerversammlung am Sonntag die Mitteilung aus, daß die Ehrenbürgerschaft Otto von Habsburg-Bourbon-Parma in der Gemeinde Ranshofen für | + | '''"Ranshofen, 28 März.''' (Hitler-Ehrenbürger). Stürmischen Jubel löste in der Wählerversammlung am Sonntag die Mitteilung aus, daß die Ehrenbürgerschaft Otto von Habsburg-Bourbon-Parma in der Gemeinde Ranshofen für nichtig erklärt worden sei. Dieser Jubel steigerte sich noch bei der Mitteilung, daß die Gemeinde Ranshofen unseren Führer Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannt habe." |
'''''Neue Warte am Inn, 30.03.1938''''' | '''''Neue Warte am Inn, 30.03.1938''''' | ||
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[[Datei:volksabstimmung edit.png|miniatur|Volksabstimmung, Neue Warte am Inn (Ausschnitt), Die Antwort des Führers 13.04.1938]] | [[Datei:volksabstimmung edit.png|miniatur|Volksabstimmung, Neue Warte am Inn (Ausschnitt), Die Antwort des Führers 13.04.1938]] | ||
− | == | + | ==Referatseinteilung der Stadt Braunau== |
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==NSDAP Ranshofen zu Braunau== | ==NSDAP Ranshofen zu Braunau== | ||
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[[Datei:reithofer.png|miniatur|Reithofer Bürgermeister, Neue Warte am Inn, 24.08.1938]] | [[Datei:reithofer.png|miniatur|Reithofer Bürgermeister, Neue Warte am Inn, 24.08.1938]] | ||
[[Datei:reithofer edit.png|miniatur|Reithofer Bürgermeister, Ausschnitt, Neue Warte am Inn, 24.08.1938]] | [[Datei:reithofer edit.png|miniatur|Reithofer Bürgermeister, Ausschnitt, Neue Warte am Inn, 24.08.1938]] | ||
− | "'''Kreisleiter [[Fritz Reithofer|Mag. Fritz Reithofer]] Bürgermeister von Braunau.''' Der Gauleiter und Landeshauptmann von Oberdonau, Pg '''Eigruber''' hat dem monatelangen Ersuchen des Bürgermeisters der Stadt Braunau a. I. wegen Arbeitsüberbürdung am 20. August | + | "'''Kreisleiter [[Fritz Reithofer|Mag. Fritz Reithofer]] Bürgermeister von Braunau.''' Der Gauleiter und Landeshauptmann von Oberdonau, Pg '''Eigruber''' hat dem monatelangen Ersuchen des Bürgermeisters der Stadt Braunau a. I. wegen Arbeitsüberbürdung am 20. August 1938 Folge gegeben und Kreisleiter Pg Fritz Reithofer zum Bürgermeister der Stadt Braunau am Inn bestellt. Aus diesem Anlaß versammelte sich am 22. August die Betriebsgemeinschaft der Stadtgemeinde Braunau im Beisein des Scheidenden, sowie des neubestellten Bürgermeisters im Rathaussaale zu einer Abschiedsfeierlichkeit, bei welcher der scheidende Bürgermeister Pg [[Georg Hofmann|Georg Hofmann]] für seine vorbildlich nationalsozialistische Führung und Leitung der Betriebsgemeinschaft der Stadtgemeinde den Dank der Bediensteten der Gemeinde entgegennahm und Worte des Dankes und der Anerkennung sämtlichen Angehörigen der Betriebsgemeinschaft zollte. Sodann ergriff der neubestellte Bürgermeister der Stadt Braunau, Pg Fritz Reithofer zu längeren Ausführungen das Wort, in welchen das hervorragende Verhalten des Pg Georg Hofmann als illeg. Kämpfer und die vorbildliche Leitung und Führung der Stadtgemeinde Braunau in schwierigster Übergangszeit und in uneigennützigster Weise vollste Würdigung und Anerkennung fand. Der anschließenden an diese Feierlichtkeit stattgefundenen Beirätesitzung wurde die Umbesetzung der Bürgermeisterfunktion zur Kenntnis gebracht. In Anerkennung der Erfolge des scheidenden Bürgermeisters und in Ehrung desselben, beschloß der Gemeinderat, den von Bürgermeister Pg Georg Hofmann angelegten ''Stadtrundweg'' mit sofortiger Wirksamkeit den Namen ''Georg Hofmann-Weg'' zu geben." |
'''''Neue Warte am Inn, 24.08.1938''''' | '''''Neue Warte am Inn, 24.08.1938''''' | ||
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+ | ==Die Gemeindepolitik bis 1945== | ||
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+ | Datei:beratungsbuch.jpg|Beratungsbuch der Stadt Braunau, Einband aussen | ||
+ | Datei:vorblatt.jpg|Beratungsbuch der Stadt Braunau, Vorblatt | ||
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+ | Im Stadtarchiv Braunau liegt ein "Beratungsbuch der Stadt Braunau", das Protokolle der kommunalen Gremien im Zeitraum 4. 4. 1939 –31. 5. 1946 enthält. Für die NS-Zeit sind Protokolle der folgenden "Beratung mit den Ratsherren", die meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, vorhanden: | ||
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+ | |- | ||
+ | | 1939_04_04 || 1940_01_08 || 1941_02_27 || 1942_03_10 || 1944_01_25 || 1945_03_05 | ||
+ | |- | ||
+ | | 1939_05_12 || 1940_02_29 || 1941_06_13 || 1942_04_24 || 1944_03_17 || - | ||
+ | |- | ||
+ | | 1939_07_01 || 1940_07_12 || 1941_09_09 || 1942_08_03 || 1944_10_05 || - | ||
+ | |- | ||
+ | | 1939_09_18 || 1940_10_23 || 1941_10_13 || 1942_12_01 || 1944_12_07 || - | ||
+ | |- | ||
+ | | 1939_10_26 || - || 1941_11_17 || 1942_12_30 || - || - | ||
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+ | Es fällt sofort auf, dass für das gesamte Jahr 1943 keine einzige Sitzung dokumentiert ist. Prinzipiell ist zu sagen, dass Protokolle nur in geringem Ausmaß Diskussionen wiedergeben, meist sind es kurze Beschlussprotokolle. Große Ausnahme sind ausführliche Niederschriften zum Thema "Errichtung eines Aluminiumwerkes in Ranshofen" mit der Einarbeitung der Stellungnahme von Dr. Kriechbaum, der sich in seiner Funktion als "Gauheimatpfleger" gegen die "Umgestaltung des Geburtsortes des Führers in eine industrielle Mittelstadt" aussprach (Beratung vom 12. Mai 1939). | ||
+ | "Gemeindepolitik bis 1945" ist also aus anderen Quellen zu erarbeiten, an deren Erschließung gearbeitet wird. | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references /> | <references /> |
Aktuelle Version vom 12. Juni 2014, 15:41 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Braunau: Wahlergebnisse 1919 - 1931
- 2 Braunau: Gemeindewahlen 1919
- 3 Oberösterreich: Nationalratswahlen 1919
- 4 Oberösterreich: Landtagswahlen 1919
- 5 Oberösterreich: Nationalratswahlen 1920
- 6 1920: Erste Anzeichen der NSDAP in Braunau
- 7 Braunau: Gemeinderatswahl 1921
- 8 Oberösterreich: Nationalratswahlen 1923
- 9 Braunau: Gemeinderatswahl 1924
- 10 Oberösterreich: Landtagswahl 1925
- 11 Oberösterreich: Nationalratswahlen 1927
- 12 Braunau: Gemeinderatswahl 1929
- 13 Oberösterreich: Nationalratswahl 1930
- 14 1930: NSDAP Wahlversammlung
- 15 Oberösterreich Landtagswahl 1931: Die letzte demokratische Wahl
- 16 1932: Großes Treffen der Nationalsozialisten
- 17 1933: Auflösung der Kommunistischen Partei
- 18 1933: Auflösung der Nationalsozialistischen Partei
- 19 Landtagswahl 1931 Nachbetrachtung
- 20 Grenzsperre 1933
- 21 Braunau im Zeichen des Hakenkreuzes
- 22 15.06.1933: Ein unruhiger Abend
- 23 Die Februarereignisse 1934
- 24 1934: Auflösung des Gemeindeausschusses
- 25 Ermordung Bundeskanzler Engelbert Dollfuß
- 26 Georg Hofmann: der erste nationalsozialstische Bürgermeister
- 27 Hitler Ehrenbürger Ranshofen
- 28 Baldur von Schirach in Braunau
- 29 Volksabstimmung 10.04.1938
- 30 Referatseinteilung der Stadt Braunau
- 31 NSDAP Ranshofen zu Braunau
- 32 Entfernung Kaiserbüste
- 33 Fritz Reithofer Bürgermeister von Braunau
- 34 Die Gemeindepolitik bis 1945
- 35 Einzelnachweise
Braunau: Wahlergebnisse 1919 - 1931
Wahl | Jahr | Wahlberechigt | Gültige Stimmen | Christl. Soziale | % | Großdeutsche Partei | % | Sozialdemokraten | % | Sonstige | Mandate im Gemeinderat |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NR | 1919 | 2447 | 2087 | 458 | 21,95 | 754 | 36,13 | 875 | 41,93 | - | - |
LT | 1919 | 2501 | 1746 | 474 | 27,15 | 503 | 28,81 | 769 | 44,04 | - | - |
GA | 1919 | 2501 | 1752 | 474 | 27,06 | 509 | 29,05 | 769 | 43,89 | - | 6:7:11 |
NR | 1920 | 2496 | 1933 | 605 | 31,30 | 640 | 34,76 | 672 | 33,11 | 16[1] | - |
GA | 1921 | ? | 2255 | 487 | 21,60 | 548 | 24,30 | 1039 | 46,07 | 181[2] | 5:6:11:2 |
NR | 1923 | 2853 | 2539 | 1076 | 42,38 | 598 | 23,55 | 865 | 34,07 | - | - |
GA | 1924 | ? | 2478 | 936 | 37,78 | 682 | 27,52 | 710 | 28,65 | 150[3] | 9:7:7:1 |
LT | 1925 | 2955 | 2420 | 1409[4] | 58,22 | - | - | 840 | 34,71 | 171[5] | - |
NR | 1927 | 3107 | 2742 | 1557[6] | 56,78 | - | - | 1050 | 38,29 | 108[7] | 27[8] |
GA | 1929 | 3110 | 2737 | 1142 | 41,72 | 701[9] | 25,61 | 894 | 32,66 | - | 13:7[10]:10 |
NR | 1930 | 3185 | 2911 | 1010 | 34,70 | 608[11] | 20,89 | 1035 | 35,55 | 93[12] 39[13] 126[14] | - |
LT | 1931 | 3227 | 2696 | 1190 | 44,14 | 449 | 16,65 | 874 | 32,42 | 116[15] 67[16] | - |
Braunau: Gemeindewahlen 1919
Von Mag. Florian Kotanko(*): Für Braunau die weitreichendsten Folgen hatte ohne Zweifel die Wahl des Gemeindeausschusses am 18. Mai 1919. Bis dahin hatte der seit 1909 amtierende Bürgermeister Josef Bautenbacher die Stadt zur allgemeinen Zufriedenheit geführt. Er stellte sich 1919 nicht mehr zur Wahl. In der ersten Sitzung des Gemeindeausschusses nach dem Zusammenbruch, am 22.11.1918[17] hatte er den Antrag gestellt, den Gemeindeausschuß durch zwei Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei zu ergänzen, da er wußte, daß diese Partei unter der Bevölkerung große Sympathien genoß. So war es auch nicht weiter verwunderlich, daß am Abend des Wahltages die Sozialdemokraten die großen Sieger waren, hatten sie doch 11 von 24 Sitzen erobert, die Freiheits- und Ordnungspartei 7, die Christlichsozialen nur 6.[18]
Die Mitglieder des ersten republikanischen Gemeindeausschusses:
Sozialdemokratische Partei
Kornelius Flir, Fachlehrer
Wimmer Josef, Oberverschieber
Sattlecker Johann, Soldatenrat
Müller Hubert, Kaufmann
Kozian Johann, Werkmeister
Gann Franz, Bräuer
Aigner Johann, Bindermeister
Wolkersdorfer Adolf, Bautechniker
Heider Alois, Beamter
Hoffmann Franz, Bräuer
Konitsch Rudolf, Seiler.
Freiheits- und Ordnungspartei:
Gscheidlinger Rudolf, Goldarbeiter
Dr. Pascher Adalbert, Stadtarzt
Hermandinger Robert, Arbeiter
Bauer Josef, Uhrmacher
Stechl Engelbert, Bräuer
Dr. Kundratitz, Rechtsanwalt
Nöbauer Engelbert, Bäckermeister
Christlichsoziale Partei:
Gallhuber Johann, Tischlermeister
Schrotzhammer Laurenz, Maurer
Spielbauer Josef,Tischlermeister
Moser Alois, Ökonom
Höglinger Leopold, Geschäftsleiter
Schmid Josef, Schuhmachermeister
Am 6. Juni 1919 konstituierte sich der neugewählte Gemeindeausschuß und wählte im 3. Wahlgang den Fachlehrer Kornelius Flir mit 14 Stimmen zum Nachfolger von Josef Bautenbacher als Bürgermeister der Stadt Braunau. Der Gegenkandidat Dr. Pascher bekam 9 Stimmen, ein Stimmzettel war leer. Zum Vizebürgermeister wurde ebenfalls ein Angehöriger der sozialdemokratischen Fraktion, der Kaufmann Hubert Müller, gewählt. Gemeinderäte wurden Oberingenieur Waltl (obwohl er nicht in den Gemeindeausschuß gewählt worden war), Dr. Pascher, Gallhuber und Kozian. Der bisherige Bürgermeister Josef Bautenbacher wurde einstimmig zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.[19]
* Hausarbeit zur Erlangung des Lehramtes für Geschichte zum Thema "Braunau (Oberöst.) 1919 - 1939, 24. Mai 1994, Mag. Florian Kotanko
Oberösterreich: Nationalratswahlen 1919
16.02.1919
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Christlich Soziale Partei | % | Großdeutsche Partei | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz und Umgebung | 74.311 | 34.218 | 46,05 | 23.136 | 31,13 | 16.957 | 22.82 |
Wels | 7.990 | 3.544 | 44,36 | 1.970 | 2,466 | 2.476 | 30,99 |
Steyr | 11.505 | 7.251 | 63,02 | 2.107 | 18,31 | 2.147 | 18,66 |
Wahlkreis Innviertel | 69.833 | 12.517 | 17,92 | 31.061 | 44,48 | 26.255 | 37,60 |
Braunau | 2.087 | 875 | 41,93 | 458 | 21,95 | 754 | 36,13 |
Ried/I. | 3.641 | 971 | 26,67 | 1.464 | 40,21 | 1.206 | 33,12 |
Schärding | 2.132 | 937 | 43,951 | 546 | 25,61 | 649 | 30,44 |
Oberösterreich | 414.030 | 116.727 | 28,19 | 190.930 | 46,12 | 106.373 | 25,69 |
Oberösterreich: Landtagswahlen 1919
18.05.19199
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Christlich Soziale Partei | % | Großdeutsche Partei | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz und Umgebung | 49.250 | 27.673 | 56,19 | 13.750 | 27,92 | 7.827 | 15,89 |
Stadt Wels | 6.324 | 2.747 | 43,44 | 1.993 | 31,51 | 1.584 | 25,05 |
Stadt Steyr | 11.505 | 2.107 | 18,31 | 2.147 | 18,66 | 7.251 | 63,02 |
Wahlkreis Innviertel | 45.291 | 9.087 | 20,06 | 22.417 | 49,50 | 13.787 | 30,44 |
Braunau | 1.746 | 769 | 44,04 | 474 | 27,15 | 502 | 28,81 |
Ried/I. | 3.288 | 962 | 29,26 | 1.555 | 47,29 | 771 | 23,45 |
Schärding | 2.090 | 1.031 | 49,33 | 634 | 30,33 | 425 | 20,33 |
Oberösterreich | 385.374 | 110.826 | 28,76 | 196.901 | 51,09 | 77.647 | 20,15 |
Oberösterreich: Nationalratswahlen 1920
17.10.1920
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Christlich Soziale Partei | % | Großdeutsche Volkspartei | % | KPÖ | % | Jüdisch Nationale Partei | % | D.-ö- Bauernpartei | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz und Umgebung | 75.232 | 31.188 | 41,46 | 27.067 | 35,98 | 15.878 | 21,11 | 922 | 1,23 | 177 | 0,24 | - | - |
Stadt Wels | 8.077 | 2.994 | 37,07 | 2.677 | 33,14 | 2.256 | 27,93 | 140 | 1,73 | - | - | - | - |
Stadt Steyr | 11.828 | 7.264 | 61,41 | 3.006 | 25,41 | 1.196 | 10,11 | 362 | 3,06 | - | - | - | - |
Wahlkreis Innviertel | 60.964 | 9.628 | 15,79 | 36.200 | 59,38 | 14.979 | 24,57 | 157 | 0,26 | - | - | - | - |
Stadt Braunau | 1.933 | 640 | 33,11 | 605 | 31,30 | 672 | 34,76 | 16 | 0,83 | - | - | - | - |
Stadt Ried/I. | 3.399 | 824 | 24,24 | 1.576 | 46,37 | 999 | 29,39 | - | - | - | - | - | - |
Stadt Schärding | 2.043 | 727 | 35,58 | 752 | 26,81 | 514 | 25,16 | 50 | 2,45 | - | - | - | - |
Oberösterreich | 391.116 | 104.549 | 26,73 | 216.280 | 55,29 | 65.868 | 16,84 | 2.347 | 0,60 | 177 | 0,05 | 1.945 | 0,50 |
1920: Erste Anzeichen der NSDAP in Braunau
In das Jahr 1920 fällt das erste Anzeichen der Tätigkeit einer Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Sie stellte an den Gemeindeausschuß das Ansuchen, in Wohnungssachen besser informiert zu werden. Das Ansuchen wurde zurückgewiesen, da die Partei ohnehin einen Vertreter in die Wohnungsvergabekommission entsenden könne und dadurch eine bessere Information gewährleistet werde.[20]
Braunau: Gemeinderatswahl 1921
Partei | Stimmen | Vergleich zu 1919 |
---|---|---|
Christlichsoziale | 451 | -22 |
Sozialdemokraten | 870 | +101 |
Großdeutsche | 457 | -45 |
Oberösterreich: Nationalratswahlen 1923
21.10.1923
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Christlich Soziale Partei | % | Großdeutsche Volkspartei | % | KPÖ | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz und Umgebung | 81.634 | 35.444 | 43,42 | 31.268 | 38,30 | 14.922 | 18,28 | - | - |
Stadt Wels | 9.050 | 3.830 | 42,32 | 3.128 | 34,56 | 2.052 | 22,67 | 40 | 0,44 |
Stadt Steyr | 13.164 | 8.529 | 64,79 | 3.514 | 26,69 | 1.121 | 8,52 | - | - |
Wahlkreis Innviertel | 73.826 | 10.999 | 14,90 | 47.124 | 63,83 | 15.703 | 21,27 | - | - |
Stadt Braunau | 2.539 | 865 | 34,07 | 1.076 | 42,38 | 598 | 23,55 | - | - |
Stadt Ried/I. | 3.525 | 800 | 22,70 | 1.865 | 52,91 | 860 | 24,40 | - | - |
Stadt Schärding | 2.167 | 754 | 34,79 | 855 | 39,46 | 558 | 25,75 | - | - |
Oberösterreich | 445.176 | 122.189 | 27,45 | 254.822 | 57,24 | 67.895 | 15,25 | 270 | 0,0661 |
Braunau: Gemeinderatswahl 1924
Am 6. April 1924 fanden in ganz Oberösterreich Gemeindewahlen statt, die in Braunau ein überraschendes Ergebnis brachten. Es kandidierten diesmal vier Parteien, die Sozialdemokratische, Großdeutsche, Christlichsoziale und Nationalsozialistische Partei. Die großen Verlierer waren die Sozialdemokraten, die 329 Stimmen und vier Sitze im Gemeindeausschuss verloren, somit nur mehr 7 Vertreter entsenden konnten. Die Großdeutschen hatten 134 Stimmen gewonnen und stellten weiterhin 7 Gemeindeauschussmitglieder. Die Nationalsozialisten, die erstmals selbständig in der "Geburtsstadt des Führers" kandidierten, bekamen 150 Stimmen und ein Mandat, welches Prof. i. R. Robert Preißler besetzte.
Die großen Gewinner der Wahl waren die Christlichsozialen, die 449 Stimmen mehr als am 6. November 1921 erhielten und mit 9 Mandaten zur stärksten Fraktion im Gemeindeausschuss wurden. In der konstituierenden Sitzung des Gemeindeausschusses am 10. Mai 1924 wurde Schuldirektor Friedrich Leistner zum Bürgermeister gewählt.
Oberösterreich: Landtagswahl 1925
15.07.1925
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Gemeinsame Liste[21] | % | NSDAP | % | Unabhängige[22] | % | ? | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz 1 und Umgebung | 80.374 | 32.445 | 40,37 | 41.017 | 51,03 | 4.856 | 6,04 | 774 | 0,96 | 1.282 | 1,60 |
Stadt Wels | 8.258 | 3.131 | 37,91 | 3.819 | 46,25 | 1.139 | 13,79 | 109 | 1,32 | 60 | 0,73 |
Stadt Steyr | 12.393 | 7.278 | 58,73 | 4.367 | 35,24 | 243 | 1,96 | 22 | 0,18 | 483 | 3,90 |
Wahlkreis 2 Innviertel | 72.987 | 10.442 | 14,31 | 61.696 | 84,53 | 849 | 1,16 | - | - | - | - |
Stadt Braunau | 2.420 | 840 | 34,71 | 1.409 | 58,22 | 171 | 7,07 | - | - | - | - |
Stadt Ried/I. | 3.419 | 782 | 22,87 | 2.482 | 72,59 | 155 | 4,53 | - | - | - | - |
Stadt Schärding | 2.141 | 734 | 34,28 | 1.346 | 62,87 | 61 | 2,85 | - | - | - | - |
Oberösterreich | 436.516 | 113.456 | 25,99 | 305.471 | 69,98 | 12.177 | 2,79 | 2.996 | 0,069 | 2.416 | 0,55 |
Oberösterreich: Nationalratswahlen 1927
24.04.1927
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Einheitsliste[23] | % | Landbund für Österreich | % | Udeverband | % | Völkisch-sozialer Block | % | KPÖ | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz | 88.876 | 41.143 | 46,29 | 42.886 | 48,25 | 3.449 | 3,88 | 1.062 | 1,19 | 61 | 0,07 | 275 | 0,31 |
Stadt Wels | 9.803 | 4.159 | 42,43 | 5.174 | 52,79 | 445 | 4,54 | - | - | - | - | 25 | 0,26 |
Stadt Steyr | 13.023 | 8.001 | 61,44 | 53.013 | 65,52 | 13.378 | 16,53 | 518 | 0,64 | 3 | 0,02 | 389 | 2,99 |
Wahlkreis 2 Innviertel | 80.916 | 14.007 | 17,31 | 53.013 | 65,52 | 13.378 | 16,53 | 518 | 0,64 | - | - | 389 | 2,99 |
Stadt Braunau | 2.742 | 1.050 | 38,29 | 1.557 | 56,78 | 108 | 3,94 | 27 | 0,98 | - | - | - | - |
Stadt Ried/I. | 3.844 | 1.140 | 29,66 | 2.506 | 65,19 | 52 | 1,35 | 146 | 3,80 | - | - | - | - |
Stadt Schärding | 2.361 | 890 | 37,70 | 1.407 | 59,59 | 52 | 2,20 | 12 | 0,51 | - | - | - | - |
Oberösterreich | 477.661 | 141.113 | 29,54 | 290.018 | 60,72 | 42.065 | 8,81 | 3.008 | 0,63 | 286 | 0,06 | 1.171 | 0,25 |
Braunau: Gemeinderatswahl 1929
Am 14. April 1929 fanden die letzten demokratischen Wahlen in den Gemeindeausschuß statt. Diesmal bewarben sich nur drei Gruppen um das Vertrauen der Wähler: neben Christlichsozialen und Sozialdemokraten die Großdeutschen, die mit Nationalsozialisten und Landbund ein Wahlbündnis eingegangen waren, das sich "Völkische Wahlvereinigung" nannte. Da diesmal die Zahl der Wahlberechtigten mit 3.110 die Dreitausendergrenze überschritt, wurden 30 Gemeindeausschußmitglieder gewählt. Durch die gegenüber 1924 größere Wahlbeteiligung konnten alle drei Wahlwerber Stimmengewinne verzeichnen, die stärksten die Christlichsozialen mit 206 Stimmen Zuwachs, was auch einen Sprung von 9 auf 13 Mandate bedeutete; zweitstärkste Fraktion wurde die sozialdemokratische mit 10 Mitgliedern bei einem Stimmengewinn von 184 Stimmen. Die "Völkische Wahlvereinigung" war der Verlierer der Wahl, konnte doch trotz eines Zuwachses von 19 Stimmen die Anzahl der Mandate nicht vermehrt werden, und das trotz der Steigerung der Gesamtzahl der Mandate von 24 auf 30. Die Wahlvereinigung erreichte 7 Sitze, die von 5 Großdeutschen sowie je einem Mitglied der Nationalsozialistischen Partei und des Landbundes eingenommen wurden.[24]
Bei der konstituierenden Sitzung des neugewählten Gemeindeausschusses wurde der bisherige Bürgermeister Friedrich Leistner, Mitglied der christlichzozialen Fraktion, wiedergewählt.[25] Die Wahlen in die Sektionen und Räte fanden erst am 10. Mai 1929 statt.[26]
Oberösterreich: Nationalratswahl 1930
09.09.1930
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Christlich Soziale Partei | % | Nationaler Wirtschaftsblock und Landbund Dr. Schober | % | Heimatblock | % | NSDAP | % | Landbund für Österreich | % | KPÖ | % | Österr. Volkspartei | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz und Umgebung | 91.461 | 39.997 | 43,73 | 28.881 | 31,58 | 10.906 | 11,92 | 10.520 | 11,50 | 3.418 | 3,74 | 1.923 | 2,10 | 421 | 0,46 | 415 | 0,45 |
Stadt Wels | 9.859 | 3.774 | 38,28 | 2.234 | 22,66 | 2.182 | 22,13 | 849 | 8,61 | 587 | 5,95 | 141 | 1,44 | 58 | 0,59 | 33 | 0,33 |
Stadt Steyr | 13.218 | 7.950 | 60,15 | 2.466 | 18,66 | 1.272 | 9,62 | 953 | 7,21 | 291 | 2,20 | 16 | 0,12 | 243 | 1,84 | 27 | 0,20 |
Wahlkreis 2 Innviertel | 80.001 | 12.717 | 15,90 | 43.737 | 54,67 | 4.435 | 5,54 | 4.824 | 6,03 | 1.159 | 1,45 | 12.840 | 16,05 | 25 | 0,03 | 264 | 0,33 |
Stadt Braunau | 2.911 | 1.035 | 35,55 | 1.010 | 34,70 | 608 | 20,89 | 126 | 4,33 | 93 | 3,19 | 39 | 1,34 | - | - | - | - |
Stadt Ried/I. | 3.812 | 1.077 | 28,25 | 1.490 | 39,09 | 704 | 18,47 | 360 | 9,44 | 138 | 3,62 | 36 | 0,94 | 1 | 0,03 | 6 | 0,16 |
Stadt Schärding | 2.425 | 883 | 36,41 | 864 | 35,63 | 443 | 18,27 | 87 | 3,59 | 88 | 3,63 | 55 | 2,27 | - | - | 5 | 0,27 |
Oberösterreich | 479.262 | 135.933 | 28,36 | 217.674 | 45,42 | 34.964 | 7,30 | 39.724 | 8,29 | 11.604 | 2,42 | 36.897 | 7,70 | 1.172 | 0,24 | 1.294 | 0,27 |
1930: NSDAP Wahlversammlung
"Ein Nachruf zur nationalsozialistischen Wählerversammlung in Braunau a. I. Am 30. Oktober hielten in Braunau die Nationalsozialisten ihre Wählerversammlung ab, zu der als Redner ein gewisser Bolek aus Linz erschienen war. Die Versammlung war sehr schwach besucht und konnte deshalb erst ¾-Stunden nach der für den Beginn festgesetzten Stunde eröffnet werden. Die vom Redner wiederholt abgegebene und durch die Art seiner Ausführungen auch bewiesene Versicherung, daß die Nationalsozialisten nicht gewohnt seien, "mit Handschuhen zuzufassen", gibt auch dem Kritiker das Recht, seine Handschuhe zu Hause zu lassen.
Im allgemeinen war die zweistündige Wahlrede mehr mit Temperament und Stimmenaufwand, als mit Verstand geführt. Soweit sie sich mit dem Wunsch einer sittlich moralischen Hebung unseres Volkes undeiner Säuberung des öffentlichen Lebens von Auswüchsen der Korruption beschäftigte, kann sie nur gebilligt werden, denn jede Bestrebung in diesem Sinne ist zu bebegrüßen [sic!]. Fraglich erscheint es allerdings, ob uns Oesterreichern eine solche Wiedergeburt im Zeichen des Hakenkreuzes wünschenswert erscheinen kann, ob sie überhaupt zum gewünschten Ziele führen würde, wenn man gehört hat, wie dieser Redner wahl- und restlos alles verurteilte und in Grund und Boden stampfte, was nicht im Zeichen des Hakenkreuzes steht. Die Begriffe für Recht und Un- recht schienen ihm völlig zufehlen, in kulturellen Dingen verriet er eine gerade zu erblüffende Unwissenheit.
In seinem Uebermaß an Temperament übersah er ganz, wie dieser Fetzen Land, der sich heute Oesterreich nennt, im Jahre 1918 durch brutale Gewalt aus dem großen Wirtschaftskörper der alten Donaumonarchie herausgerissen, vorerst ein vollkommen lebensunfähiges Gebilde war, das sich erst durch den Opfersinn der Bevölkerung und die überlegene Staatskunst eines Dr. Seipel zu einem selbständigen, freien Staate langsam entwickelt hat. Er übersah, wie dieser kleine Staat im Süden sich aus eigener Kraft seine Grenzen sicherte im Kampfe gegen die kriegs geübte Streitmacht des neu erstandenen König- reiches Jugoslawien. Diese Kärntner Abwehrkämpfe, entflammt durch glühende Heimatliebe und siegreich zu Ende geführt durch den Opfermut des Volkes, waren der Anfang einer neuen Aera im österreichi- schen Volksleben, der Aera der Heimwehrbewegung. An der Kraft der Heimwehr brach der freche Marxistenüberfall am 15. Juli 1927 zusammen. Langsam aber sicher wurde der marxistisch-bolschewistische Einfluß zurückgedrängt, bis in der zweiten Hälfte von Dr. Schobers Kanzlerschaft dunkle Mächte unser Volk abermals zu entmannen drohten, wenn nicht ein andrer, starker Arm das Staatsruder ergriffen und den Kampf wieder aufgenommen hätte, und dieser starke Arm ist der christlichsoziale Führer Vaugoin.
Wo war während dieser ganzen, langen Zeit das Hakenkreuz? Wo war das Hakenkreuz, während Oesterreichs Volk um Glaube und Heimat rang? Wir haben es nie und nirgends gesehen. Heute kommt es, großmäulisch und aufdringlich nach der Not preist es sich an als Retterin der Not. Zu spät! Wir Oesterreicher haben in schwerer Zeit unsere eigene Kraft erkannt, als wir, auch vom deutschen Brudervolk verlassen, den Kampf um unser Dasein kämpften. Mussolini hat treffend und mit Recht gesagt: "Der Fascismus ist kein Exportartikel." Mit gleichem Recht sagen wir Herrn Hitler: "Der Nationalsozialismus ist für uns Oesterreicher kein Importartikel!"
Wir Oesterreicher haben unser Gottvertrauen, in der Heimwehr unseren starken Arm und in Seipel, Vaugoin und Starhemberg die Männer, die wissen, was unserem Lande frommt. Darum brauchen wir den Nationalsozialismus nicht, der uns, durch Großmäuler marktschreierisch angepriesen, nur eine weiter Zersplitterung unseres Volkes bringt."
Neue Warte am Inn, 07.11.1930
Oberösterreich Landtagswahl 1931: Die letzte demokratische Wahl
19.04.1931
Wahlkreis | gültige Stimmen | Sozialdemokratische Partei | % | Christlich Soziale Partei | % | Nationaler Wirtschaftsblock und Landbund | % | Heimatblock | % | NSDAP | % | Udeverband | % | KPÖ | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Linz | 63.689 | 32.322 | 50,75 | 14.813 | 23,26 | 6.036 | 9,48 | 6.000 | 9,42 | 3.882 | 6,10 | - | - | 636 | 1,00 |
Stadt Wels | 9.349 | 3.527 | 37,73 | 2.854 | 30,53 | 1.343 | 14,37 | 732 | 7,83 | 761 | 8,14 | 14 | 0,15 | 118 | 1,26 |
Stadt Steyr | 12.609 | 7.297 | 57,87 | 2.915 | 23,12 | 564 | 4,47 | 522 | 4,14 | 609 | 4,83 | 16 | 0,13 | 686 | 5,44 |
Wahlkreis Innviertel | 76.030 | 11.925 | 15,68 | 46.860 | 61,63 | 14.263 | 18,76 | 1.015 | 1,33 | 1.967 | 2,59 | - | - | - | - |
Stadt Braunau | 2.696 | 874 | 32,42 | 1.190 | 44,14 | 449 | 16,65 | 67 | 2,49 | 116 | 4,30 | - | - | - | - |
Stadt Ried/I. | 3.674 | 955 | 25,99 | 1.888 | 51,39 | 542 | 14,75 | 31 | 0,84 | 258 | 7,02 | - | - | - | - |
Stadt Schärding | 2.293 | 820 | 28,05 | 977 | 42,61 | 327 | 14,26 | 68 | 2,97 | 101 | 4,40 | - | - | - | - |
Oberösterreich | 457.647 | 128.392 | 28,05 | 239.998 | 52,44 | 50.843 | 11,11 | 18.802 | 4,11 | 15.800 | 3,45 | 404 | 0,09 | 3.408 | 0,74 |
Die letzte demokratische Wahl in Braunau war die Landtagswahl vom 19. April 1931. 3227 Braunauer Bürger waren wahlberechtigt, 2696 gaben gültige Stimmen ab. Davon entfielen auf die Christlichsoziale Partei 1190, auf die Sozialdemokratische Partei 874, auf die Großdeutsche Partei 449, auf die Nationalsozialistische Partei 116, auf den Heimatblock 67. Es zeigt sich, daß bei dieser letzten geheimen Abstimmung die Nationalsozialisten keineswegs zahlreich waren; sie hatten den Stimmenhöchststand mit 171 Stimmen bei der Landtagswahl vom 17. Mai 1925 [27]
1932: Großes Treffen der Nationalsozialisten
Am 1. und 2. Oktober 1932 fand ein großes Grenzlandtreffen von Nationalsozialisten aus Österreich und Bayern in Braunau statt. Es wurde eine Palm-Gedächtnisfeier abgehalten, an der sich 675 uniformierte Nationalsozialisten und drei Musikkapellen beteiligten. Am nächsten Tag bewegte sich ein Festzug mit über 2000 Teilnehmern durch die Hauptstraßen von Braunau. Ein gemeinsamer Kirchgang war geplant, doch von Diözesanbischof Johannes Maria Gföllner verboten worden, da er die Kirche nicht als Demonstrationsort für politische Gruppen mißbrauchen lassen wollte.
Neue Warte am Inn, Ausgabe 41,1932
1933: Auflösung der Kommunistischen Partei
Als am 26. Mai 1933 die Kommunistische Partei Österreichs der Zwangsauflösung verfiel, wurden in den Wohnungen von bekannten Kommunistenführern Hausdurchsuchungen vorgenommen, die aber wenig Ergebnisse brachten. Zwei Funktionäre wurden verhaftet und in das Kreisgericht Ried i.I. eingeliefert; das Verfahren, das gegen sie wegen Hochverrats eingeleitet worden war, wurde nach kurzer Zeit aus Mangel an Beweisen eingestellt.[28]
1933: Auflösung der Nationalsozialistischen Partei
Größere Schwierigkeiten brachte die Auflösung der Nationalsozialistischen Partei mit sich, die am 19. Juni 1933 angeordnet worden war. War es schon früher zu Tätlichkeiten zwischen Nationalsozialisten und Anhängern anderer Parteien gekommen, so wurde der Kampf in der Illegalität noch verschärft. In der Nacht zum 9. Juli 1933 wurden im Stadtgebiet insgesamt 28 Objekte mit nationalsozialistischen Parolen wie "Heil Hitler", "Trotz Verbot nicht tot", "Dollfuß verrecke" und "Österreich erwache" beschmiert; die Verfolgung der Täter gestaltete sich äußerst schwierig, doch konnte ein Verdächtiger verhaftet werden.
Neue Warte am Inn, 29,1933
Landtagswahl 1931 Nachbetrachtung
Grenzsperre 1933
Braunau im Zeichen des Hakenkreuzes
15.06.1933: Ein unruhiger Abend
"Gestern Dienstag den 13. d. um 7 Uhr abend schon fiel es auf, wie sich Gruppen von hiesigen Nationalsozialisiten zusammenfanden, eifrigste Gespräche führten und eine besondere Nervosität zeigten. Als Gemeinderat Schmid zur Gemeindesitzung ging, wurde er von einer Gruppe jugendlicher Nationalsozialisten unter der Führung des Gärtnersohnes Gustl Kaindl verlacht und verhöhnt. Die nationalsozialistischen Gruppen wurden immer zahlreicher und begaben sich in die Vorstadt vor die Kaserne, wo immer wieder der Ruf Heil Hitler erscholl und das Hort Wessellied gepfiffen wurde. Auf dem Stadtplatze hat sich die hiesige Polizei stramm für die Ruhe und Ordnung eingesetzt. Nach halb 10 Jahr führen die Autobusse zur Kaserne, mit denen Militär nach Mauerkirchen gebracht werden sollte. Sofort eilte die Menge durch die enge Gasse zum rückwärtigen Platze der Kaserne. Herr Bezirkshauptmann Ober-Reg.-Rat Hammerstein ging schneidig gegen die Menge vor, forderte sie zur sofortigen Räumung des Platzes auf und erklärte, das sonst sofort Militär mit Bajonetten vorgehen werden. Das Militär ging dann vor und drängte die jugendlichen Ruhestörer gegen den Stadtplatz, wo noch ein größerer Wirbel war. Der Hauptplatz wurde schnell gesäubert und abgesperrt. Es wurden verhafte und in den Gemeindearrest gesteckt der Gärtnersssohn Gustl Kaindl, der Schleiferssohn Huber und ein Bürschen aus Bayern. Wie lange wird noch ein solches Treiben gewissenloser Elemente von den älteren Herren der Nationalsozialisten gedeckt werden? Besonders anerkennend begrüßt die Bevölkerung der Stadt das entschiedene und mutige Vorgehen des Herrn Bezirkshauptmannes Hammerstein."
Neue Warte am Inn, 15.06.1933
Die Februarereignisse 1934
Die Februarereignisse 1934 führten in Braunau zu keinerlei Unruhen oder Ausschreitungen. Der Heimatschutz wurde am 12. Februar 1934 in der Stadt konzentriert und zur Bewachung von Bahnhof und Postamt eingesetzt. Das Konsum-Geschäft und die Kreditkassa wurden gesperrt, eine Vermögensaufnahme in Angriff genommen. Die Schutzbundmitglieder wurden entwaffnet, ohne daß Widerstand geleistet wurde. Mehrere bekannte Mitgliederder Sozialdemokratischen Partei wurden verhaftet.[29]
1934: Auflösung des Gemeindeausschusses
Nach den Februarereignissen 1934 wurde der Gemeindeausschuß mit Erlaß der OÖ. Landesregierung nach dem Rücktritt von 10 sozialdemokratischen Mitgliedern aufgelöst und am 8. März Amtsrat Lachinger zum Regierungskommissär bestimmt.1 Er ernannte die Herren Oberstleutnant a.D. Camillo Rehden von der Vaterländischen Front und Kapitän a.D. Kogelnik von der Heimwehr zu Beiräten. Nach Inkrafttreten der neuen Verfassung mußte auch eine neue Gemeindevertretung geschaffen werden, die die ständische Gliederung der Bevölkerung ausdrücken sollte. Über dringende Empfehlung der Landeshauptmannschaft sollte der neue "Gemeindetag" um ein Drittel weniger Mitglieder haben als der alte "Gemeindeausschuß". Man entschloß sich, je einen Vertreter der katholischen Kirche und von Wissenschaft und Kunst, zwei Vertreter der Land- und Forstwirschaft, zehn Vertreter des Gewerbestandes, einen Vertreter der freien Berufe und fünf Vertreter des öffentlichen Dienstes zu ernennen. Im letzten gewählten Gemeindeausschuß saßen zwölf Angestellte, drei Landwirte, neun Gewerbetreibende, vier Arbeiter und zwei im Geld- und Kreditwesen beschäftigte Männer.2
Als Kandidaten für den Gemeindetag kamen nur Mitglieder der Vaterländischen Front in Frage, die das 26. Lebensjahrvollendet hatten, durch mindestens drei Jahre ihren ordentlichen Wohnsitz inder Gemeinde hatten und einen untadeligen Leumund besaßen.3 Bei der Bildung des Gemeindetages kam es zu großen Schwierigkeiten, da acht der anfänglich ausgewählten Personen ihre Mitarbeit ablehnten, wobei hauptsächlich persönliche Gründe für die Entscheidung angegeben wurden.4 Am 10. Dezember konnte der Gemeindetag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreten und die Wahl eines Bürgermeisters vornehmen: Auf Vorschlag des Kapitäns a.D. Amtsrat Kogelnik wurde Oberstleutnant a.D. Camillo Rehden (Öffentlicher Dienst) zum Bürgermeister, Josef Schmid (Gewerbe) zum Stellvertreter gewählt. Gemeinderäte wurden die Herren Dr. Linder und Fürlinger (beide Öffentlicher Dienst), Raschhofer Max (Gewerbe) und Peterlechner (Land- und Forstwirtschaft).5
1Neue Warte am Inn, Ausgabe 8, 1934
1Beilage zu GA 10.12.1934
3Schreiben der oö. Landeshauptmannschaftan die oö. Gemeindeämter vom 13.11.1934, Zl. II 1639/7
4Absagebriefe als Beilagen zu GA10.12.1934; unter anderem lehnte auch der Stadtpfarrer Wilhelm Binder die Berufung ab
5 GA 10.12.1934
Ermordung Bundeskanzler Engelbert Dollfuß
In das Jahr 1934 fiel die Ermordung des Bundeskanzlers Dr. Engelbert Dollfuß im Verlaufe eines gescheiterten nationalsozialistischen Putschversuches am 25. Juli. Dazu berichtet die Neue Warte am Inn: "Wer in den Abendstunden einen Rundgang durch Braunau machte, mußte beobachten, daß in gewissen Gaststätten, ja auch in Privatwohnungen besonderer Freudenstimmung Ausdruck gegeben wurde. Rufe wie Jetzt ist er endlich hin! und gröhlendes Gelächter der Angerufenen gaben Beweis, wo die ehrenwerten Hintermänner der Mörderbande zu suchen sind. In Braunau herrscht volle Ruhe. Die Erregung der vaterländisch gesinnten Bevölkerung ist ungeheuer über die Kundgebung der Freude über den Tod des Kanzlers von seiten der Nationalsozialisten, wie dies z.B. im Weinhaus Hierner geschah, welches jetzt behördlich gesperrt und dessen Besitzer jetzt auf vier Wochen in den Arrest nach Ried gebracht wurde."
In der Nacht wurden größere Truppen von Legionären am Brückenkopf in Simbach sichtbar. Im ganzen Bezirk Braunau herrscht Ruhe. In Anbetracht der Spannungen, die zwischen dem Deutschen Reich und Österreich bestanden, hatte es die Regierung für notwendig erachtet, zur Verstärkung der Braunauer Garnison, die aus einem Bataillon des Alpenjägerregimentes Nr. 82 bestand, Truppen an die Grenze zu senden; per Eisenbahn wurden ein Bataillon des Infanterieregimentes Nr. 3 (Wien), eine Schwadron des Dragonerregiments Nr. 2 (Enns) und eine Batterie der Brigade-Artillerie-Abteilung Nr. 4 (Linz) nach Braunau verlegt, was an den Bahnhof große Anforderungen stellte. Nach zwölfwöchigem Aufenthalt wurden die Verstärkungen wieder abgezogen.3
Zum Gedenken an den getöteten Bundeskanzler Dollfuß wurde am 27. Juni 1935 eine Tafel enthüllt, deren Aufschrift lautete: "Zum Gedenken an den großen Österreicher und Heldenkanzler Dr. Engelbert Dollfuß, der am 4. November 1918 in dieser Kaserne als Oberleutnant i.R. des Kaiserschützen-Rgm. Nr. 2 abrüstete und aus dem aktiven Militärdienste schied. Er wurde am 25. Juli 1934 in Wien meuchlings ermordet. Dr. Dollfuß ist tot, sein Geist wird fortleben im Herzen jedes Österreichers. Die Vaterl. Front Braunau1935"" 4
Die Tafel wurde an der Westfront der Salzburger-Tor-Kaserne angebracht; bei der feierlichen Enthüllung waren Staatssekretär Hammerstein, Bürgermeister Rehden, der Gauleiter der Vaterländischen Front, Baron Handel, der Gauleiter des Heimatschutzes, Dr. Gruber, sowie Oberstleutnant Gebauer als Bataillons- und Standortkommandant von Braunau zugegen. Am 31. Mai 1935 wurde die Wiederaufstellung des Kaiser-Franz-Josef-Denkmals an seinem alten Standplatz am Brückenkopf verfügt.5
1Neue Warte am Inn 31,1934
2Die Braunauer Garnison umfaßte stets Truppen in Bataillonsstärke; vgl. Steinböck: nach der Teilung des Alpenjägerregimentes Nr. 8 in einen kleinen Verband desselben Namens und in das neuaufgestellte "Oberösterreichische Infanterieregiment Nr. 17" im Jahre 1937 lagen im März 1938 in Braunau in Garnison: II. Bataillon (Salzburger-Tor-Kaserne), 4. (Rathauskaserne) und 5. Kompanie (Sparkassenkaserne) des III. Bataillons, Maschinengewehrkompanie II (städtische Notkaserne)
3Chronik der Station Braunau
4Neue Warte am Inn, 23,1935
5Neue Warte am Inn, 26, 1935
Georg Hofmann: der erste nationalsozialstische Bürgermeister
Der neue NS-Bürgermeister Georg Hofmann trat sein Amt mit dem Machtwechsel am 15.3.1938 an. Der Sägewerksbesitzer Johann Hackl und der Goldschmied Rudolf Gscheidlinger wurden zu seinen Stellvertretern ernannt. 1 In die kurze Amtszeit von Hofmann (bis 20.8.1938) fiel der Beschluss, ein neues Schwimmbad zu errichten. Als dieses eröffnet wurde, war Hofmann bereits von Kreisleiter Fritz Reithofer abgelöst.
1 Neue Warte am Inn, 16. März 1938, Seite 14
Hitler Ehrenbürger Ranshofen
"Ranshofen, 28 März. (Hitler-Ehrenbürger). Stürmischen Jubel löste in der Wählerversammlung am Sonntag die Mitteilung aus, daß die Ehrenbürgerschaft Otto von Habsburg-Bourbon-Parma in der Gemeinde Ranshofen für nichtig erklärt worden sei. Dieser Jubel steigerte sich noch bei der Mitteilung, daß die Gemeinde Ranshofen unseren Führer Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannt habe."
Neue Warte am Inn, 30.03.1938
Baldur von Schirach in Braunau
Volksabstimmung 10.04.1938
Braunau | Abgegebene Stimmen | Ja | Nein | Ungültig |
---|---|---|---|---|
Gasthof Fink | 583 | 583 | - | - |
Gasthof Pfusterer | 675 | 675 | - | - |
Gasthof Pommer | 569 | 566 | 3 | - |
Gasthof Widerna | 735 | 733 | 2 | - |
Gasthof Wiesbauer | 704 | 704 | - | - |
Krankenhaus | 70 | 70 | - | - |
Zusammen | 3336 | 3331 | 5 | - |
Referatseinteilung der Stadt Braunau
NSDAP Ranshofen zu Braunau
"Ranshofen, 19. Juni (Von der NSDAP). Am 18. ds. fand im Gasthaus Asen aus Anlaß der Eingliederung der Ortsgruppe Ranshofen in die Ortsgruppe Braunau eine Parteimitgliederversammlung statt. Zellenleiter Schmierer meldete zur Übernahme der Ortsgruppe dem Ortsgruppenleiter David einen Stand von 95 Parteigenossen und 17 politischen Leitern. Hierauf sprach Pg. Dr.Steininger zu den versammelten Parteigenossen über die allgemeinen aktuellen Tagesfragen. Ortsgruppenleiter Pg. David streifte die Gründung der hiesigen Ortsgruppe und ihre Auflösung und erinnerte die anwesenden Parteigenossen an ihre Pflichten die sie durch ihre Zugehörigkeit zur NSDAP. dem Führer und dem Volke gegenüber haben."
Neue Warte am Inn, 21.06.1939
Entfernung Kaiserbüste
„Kaiser Franz Josef. Die bei der Brücke aufgestellt gewesene Büste des Kaisers Franz Josef wurde nunmehr abgetragen und dem Heimathaus in Verwahrung gegeben. Es war untunlich, dass an der historischen Stelle, an welcher der Führer österreichischen Boden betrat, ausgerechnet das Denkmal eines Habsburgers stehen bleibe. Andrerseits ist damit endlich auch der hässliche Bretterverschlag, der das Denkmal verdeckte, verschwunden.“
Neue Warte am Inn, 13.07.1938
Fritz Reithofer Bürgermeister von Braunau
"Kreisleiter Mag. Fritz Reithofer Bürgermeister von Braunau. Der Gauleiter und Landeshauptmann von Oberdonau, Pg Eigruber hat dem monatelangen Ersuchen des Bürgermeisters der Stadt Braunau a. I. wegen Arbeitsüberbürdung am 20. August 1938 Folge gegeben und Kreisleiter Pg Fritz Reithofer zum Bürgermeister der Stadt Braunau am Inn bestellt. Aus diesem Anlaß versammelte sich am 22. August die Betriebsgemeinschaft der Stadtgemeinde Braunau im Beisein des Scheidenden, sowie des neubestellten Bürgermeisters im Rathaussaale zu einer Abschiedsfeierlichkeit, bei welcher der scheidende Bürgermeister Pg Georg Hofmann für seine vorbildlich nationalsozialistische Führung und Leitung der Betriebsgemeinschaft der Stadtgemeinde den Dank der Bediensteten der Gemeinde entgegennahm und Worte des Dankes und der Anerkennung sämtlichen Angehörigen der Betriebsgemeinschaft zollte. Sodann ergriff der neubestellte Bürgermeister der Stadt Braunau, Pg Fritz Reithofer zu längeren Ausführungen das Wort, in welchen das hervorragende Verhalten des Pg Georg Hofmann als illeg. Kämpfer und die vorbildliche Leitung und Führung der Stadtgemeinde Braunau in schwierigster Übergangszeit und in uneigennützigster Weise vollste Würdigung und Anerkennung fand. Der anschließenden an diese Feierlichtkeit stattgefundenen Beirätesitzung wurde die Umbesetzung der Bürgermeisterfunktion zur Kenntnis gebracht. In Anerkennung der Erfolge des scheidenden Bürgermeisters und in Ehrung desselben, beschloß der Gemeinderat, den von Bürgermeister Pg Georg Hofmann angelegten Stadtrundweg mit sofortiger Wirksamkeit den Namen Georg Hofmann-Weg zu geben."
Neue Warte am Inn, 24.08.1938
Die Gemeindepolitik bis 1945
Im Stadtarchiv Braunau liegt ein "Beratungsbuch der Stadt Braunau", das Protokolle der kommunalen Gremien im Zeitraum 4. 4. 1939 –31. 5. 1946 enthält. Für die NS-Zeit sind Protokolle der folgenden "Beratung mit den Ratsherren", die meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, vorhanden:
1939_04_04 | 1940_01_08 | 1941_02_27 | 1942_03_10 | 1944_01_25 | 1945_03_05 |
1939_05_12 | 1940_02_29 | 1941_06_13 | 1942_04_24 | 1944_03_17 | - |
1939_07_01 | 1940_07_12 | 1941_09_09 | 1942_08_03 | 1944_10_05 | - |
1939_09_18 | 1940_10_23 | 1941_10_13 | 1942_12_01 | 1944_12_07 | - |
1939_10_26 | - | 1941_11_17 | 1942_12_30 | - | - |
Es fällt sofort auf, dass für das gesamte Jahr 1943 keine einzige Sitzung dokumentiert ist. Prinzipiell ist zu sagen, dass Protokolle nur in geringem Ausmaß Diskussionen wiedergeben, meist sind es kurze Beschlussprotokolle. Große Ausnahme sind ausführliche Niederschriften zum Thema "Errichtung eines Aluminiumwerkes in Ranshofen" mit der Einarbeitung der Stellungnahme von Dr. Kriechbaum, der sich in seiner Funktion als "Gauheimatpfleger" gegen die "Umgestaltung des Geburtsortes des Führers in eine industrielle Mittelstadt" aussprach (Beratung vom 12. Mai 1939). "Gemeindepolitik bis 1945" ist also aus anderen Quellen zu erarbeiten, an deren Erschließung gearbeitet wird.
Einzelnachweise
- ↑ KPÖ
- ↑ Unpolitische Arbeitsgemeinschaft geistiger Arbeiter (Neustädter-Stürmer)
- ↑ Nationalsozialistische Partei; Stimmenanteil 6,05 %; als Mitglied der Gemeindevertretung wurde Robert Preißler gewählt
- ↑ gemeinsame Kandidatur Christlichsoziale Partei und Großdeutsche Partei
- ↑ Nationalsozalistische Partei; Stimmenanteil 7,07 %; den Wahlvorschlag für die NSDAP im Wahlkreis Innviertel führte an: "Preißler Robert, Professor d. R., Braunau a. I.
- ↑ gemeinsame Kandidatur Christlichsoziale Partei und Großdeutsche Partei
- ↑ Nationalsozialistische Partei +Landbund; Stimmenanteil 3,94 %
- ↑ Udeverband, Bund gegen Korruption; Stimmanteil 0,98 %
- ↑ Völkische Wahlvereinigung (Großdeutsche + Landbund + Nationalsozialisten); Stimmenanteil 25,61
- ↑ Großdeutsche 5, Landbund und Nationalsozialisten je 1; gewählt wurde als Vertreter der NSDAP "Preißler Robert, Marineakademieprofessor i. R.
- ↑ Schoberblock
- ↑ Nationalsozialistische Partei; Stimmenanteil 3,19
- ↑ Landbund, Stimmenanteil 1,34
- ↑ Heimatblock, Stimmenanteil 4,33
- ↑ Nationalsozialistische Partei; Stimmenanteil 4,30 %; auf dem Wahlvorschlag für die NSDAP im Wahlkreis Innviertel war gereiht als "7. Reiter Josef, Professor u. Tondichter, geb. 1862, Schloß Riedegg bei Gallneukirchen"
- ↑ Heimatblock, Stimmenanteil 2,49
- ↑ GA 22.11.1918
- ↑ Von 2501 Wahlberechtigten gaben 1752 gültige Stimmen ab; die Sozialdemokraten erhielten 769, die Freiheits- und Ordnungspartei 509, die Christlichsoziale Partei 474 Stimmen
- ↑ Neue Warte am Inn, 1919
- ↑ Gemeinderatsausschuss 1.12.1920
- ↑ Gemeinsame Liste der christlichsozialen Partei und des Verbandes der Großdeutschen und des Landbundes
- ↑ Unabhängige christliche Arbeiter- und Angestelltenpartei Oberösterreichs
- ↑ Gemeinsame Liste der Christlichsozialen Partei, Großdeutschen Volkspartei, nationalsozialistischen Riehl- und Schulz-Gruppe und von anderen Gruppierungen
- ↑ Bei der Gemeindeausschußwahl am 14. April 1929 gaben von 3110 Wahlberechtigten 2737 gültige Stimmen ab. Es entfielen auf die Christlichsoziale Partei 1142 Stimmen und 13 Mandate, auf die Sozialdemokratische Partei 894 Stimmen und 10 Mandate, auf die Völkische Wahlvereinigung 701 Stimmen und 7 Mandate
- ↑ GA 2.5.1929
- ↑ GA 10.5.1929; es gab damals Rechts-,Finanz-, Bau-, Sanitäts-, Eletrizitäts- und Ökonomiesektion, Wald- und Wasserversorgungsausschuß sowie Ortsschulrat und Armenrat
- ↑ Bei den Landtagswahlen vom 17. Mai 1925 hatten von 2420 gültigen Stimmen die Wahlgemeinschaft aus Christlichsozialen und Großdeutschen 1409, die Sozialdemokraten 840, die Nationalsozialisten 171 Stimmen erhalten
- ↑ Chronik des Gendarmeriepostens Braunau a.I.'
- ↑ Neue Warte am Inn 7,1934, Chronik des Gendarmeriepostens Braunau a.I.