Joseph W. Eaton: Unterschied zwischen den Versionen
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− | einem Kindertransport in die USA | + | einem Kindertransport in die USA zu gelangen, wo er seinen Namen in Eaton änderte. Er erhielt seinen |
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aus der Kriegszeit bilden nun die Joseph Eaton Sammlung im U.S. | aus der Kriegszeit bilden nun die Joseph Eaton Sammlung im U.S. | ||
− | Holocaust Memorial Museum. | + | Holocaust Memorial Museum. 1948 kehrte Eaton an die Columbia University zurück, um sein Doktoratsstudium abzuschließen.<br /> 1959 wurde er Professor für Sozialarbeitsforschung an der Fakultät für Sozialarbeit der University of Pittsburgh und war 52 Jahre in dieser Funktion tätig. |
− | Er | + | Er unterrichtete außerdem an der Fakultät für Gesundheitswesen sowie an der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten. |
Eaton war zwischen 1962 und 1966 Vorsitzender des Doktorandenprogramms der Fakultät für Sozialarbeit. | Eaton war zwischen 1962 und 1966 Vorsitzender des Doktorandenprogramms der Fakultät für Sozialarbeit. | ||
Darüber hinaus entwickelte er einen Masterstudienlehrgang für Sozialarbeit an der University of Pittsburgh.<br /> | Darüber hinaus entwickelte er einen Masterstudienlehrgang für Sozialarbeit an der University of Pittsburgh.<br /> | ||
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1973 nahm er sich eine berufliche Auszeit, um bei der Gründung einer Hochschule für Sozialarbeit in Haifa, Israel, mitzuhelfen. | 1973 nahm er sich eine berufliche Auszeit, um bei der Gründung einer Hochschule für Sozialarbeit in Haifa, Israel, mitzuhelfen. | ||
In den frühen 1980er Jahren organisierte Eaton ein duales Studienprogramm zwischen der Fakultät für Sozialarbeit und der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten der University of Pittsburgh. Des Weiteren leitete er das Programm zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung an der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten. | In den frühen 1980er Jahren organisierte Eaton ein duales Studienprogramm zwischen der Fakultät für Sozialarbeit und der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten der University of Pittsburgh. Des Weiteren leitete er das Programm zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung an der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten. | ||
− | 1989 wurde | + | 1989 wurde er emeritiert.<br /> Im Jahr 2007 wurde der Joseph W.- und Helen F. Eaton-Preis für aufstrebende Wissenschafter von einigen Absolventen der Fakultät für Sozialarbeit ins Leben gerufen, um herausragende wissenschaftliche Leistungen von Doktoranden im ersten oder zweiten Studienjahr zu honorieren.<br /> |
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Eaton verstarb am 15. Oktober 2012 im Alter von 93 Jahren. | Eaton verstarb am 15. Oktober 2012 im Alter von 93 Jahren. |
Aktuelle Version vom 8. April 2014, 19:50 Uhr
Laut Informationen des U.S. Holocaust Memorial Museum wurde Joseph W. Eaton
1919 als Josef Wechsler als einer von vier Söhnen einer
jüdisch-orthodoxen Familie in Nürnberg, Deutschland, geboren. Er und
seine Brüder wurden nach der Machtübernahme durch die Nazis 1933 der
Schule verwiesen. Gemeinsam mit einem seiner Brüder glückte es ihm, mit
einem Kindertransport in die USA zu gelangen, wo er seinen Namen in Eaton änderte. Er erhielt seinen
Bachelortitel in Agrarsoziologie an der Cornell University im Jahr 1940.
Während er 1943 an der Columbia University seine Doktorarbeit schrieb,
wurde er in die U.S. Army eingezogen. Da Deutsch seine Muttersprache
war, wurde er zu einem Analysten in einem Truppenteil für Operative
Information ausgebildet, der in Deutschland Radiosender betrieb und
Printmedien verfasste.
Nach Kriegsende blieb er mit den
US-Truppen in Deutschland und arbeitete als Redakteur für die
"Regensburger Post", die von der amerikanischen Armee herausgegeben wurde.
Darüber hinaus soll er jüdische Holocaustüberlebende im Untergrund bei der
Flucht aus Europa unterstützt haben. Er half auch dabei, Familien wieder
zusammenzuführen, indem er Briefe von Überlebenden an ihre Verwandten
in den USA weiterleitete. Einige seiner Fotografien und Dokumente
aus der Kriegszeit bilden nun die Joseph Eaton Sammlung im U.S.
Holocaust Memorial Museum. 1948 kehrte Eaton an die Columbia University zurück, um sein Doktoratsstudium abzuschließen.
1959 wurde er Professor für Sozialarbeitsforschung an der Fakultät für Sozialarbeit der University of Pittsburgh und war 52 Jahre in dieser Funktion tätig.
Er unterrichtete außerdem an der Fakultät für Gesundheitswesen sowie an der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten.
Eaton war zwischen 1962 und 1966 Vorsitzender des Doktorandenprogramms der Fakultät für Sozialarbeit.
Darüber hinaus entwickelte er einen Masterstudienlehrgang für Sozialarbeit an der University of Pittsburgh.
1973 nahm er sich eine berufliche Auszeit, um bei der Gründung einer Hochschule für Sozialarbeit in Haifa, Israel, mitzuhelfen.
In den frühen 1980er Jahren organisierte Eaton ein duales Studienprogramm zwischen der Fakultät für Sozialarbeit und der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten der University of Pittsburgh. Des Weiteren leitete er das Programm zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung an der Fakultät für öffentliche und internationale Angelegenheiten.
1989 wurde er emeritiert.
Im Jahr 2007 wurde der Joseph W.- und Helen F. Eaton-Preis für aufstrebende Wissenschafter von einigen Absolventen der Fakultät für Sozialarbeit ins Leben gerufen, um herausragende wissenschaftliche Leistungen von Doktoranden im ersten oder zweiten Studienjahr zu honorieren.
Eaton verstarb am 15. Oktober 2012 im Alter von 93 Jahren.