Braunau - Hitlers Geburtsstadt: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Redner schien dies aber nicht zu verstehen, erst als ein Klaqueur in Intervallen von je zwei Minuten immer wieder ‚Pfui Juden' schrie, begriff er den Stupfer und legte eine neue, mehr hetzige Walze ein, so daß auch die glücklich Schlummernden erschrocken erwachten und ‚Hepp,hepp, Jud, Jud!’ brüllten. So sachlich der Redner begann, so unheimlich geistlos endete er. Aber das eine muß ihm auch der Neid lassen: Lungenkrank und asthmaleidend ist der gute Mann nicht. Der Überfluß an Lungenkraft kann abertrotzdem das Minus an geistiger Kraft nicht ersetzen.“ Volkszeitung, 2.10.1920. | Der Redner schien dies aber nicht zu verstehen, erst als ein Klaqueur in Intervallen von je zwei Minuten immer wieder ‚Pfui Juden' schrie, begriff er den Stupfer und legte eine neue, mehr hetzige Walze ein, so daß auch die glücklich Schlummernden erschrocken erwachten und ‚Hepp,hepp, Jud, Jud!’ brüllten. So sachlich der Redner begann, so unheimlich geistlos endete er. Aber das eine muß ihm auch der Neid lassen: Lungenkrank und asthmaleidend ist der gute Mann nicht. Der Überfluß an Lungenkraft kann abertrotzdem das Minus an geistiger Kraft nicht ersetzen.“ Volkszeitung, 2.10.1920. | ||
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+ | == Aufruf zur Massenversammlung, Kufstein 1932== | ||
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+ | „Deutsche Volksgenossen! | ||
+ | Der Winter steht vor der Tür! Hunderttausende von Volksgenossen sindohne Arbeit, ebenso viele ohne Brot! Die ‚Weltwirtschaftskrise’ sei an unseremElend schuld, verkünden die Parteien und glauben, mit diesem billigen Schlagerihre Schuld an unserer Not abwälzen zu können. Die sogenannte ‚Rechtsregierung’in Österreich versprach Arbeit, kündigte Gesundung des Gewerbes an usw.Trotzdem steigt täglich die Arbeitslosigkeit, müssen immer wieder Betriebeeingestellt werden, Zwangsversteigerungen sind an der Tagesordnung (im BezirkeKufstein sind im Jahre 1932 über 100 Zwangsversteigerungen anhängig). Die heutigen Parteien und Männer haben durch 13 Jahre ihre Unfähigkeitbewiesen und sind den Beweis für die Rettung des Volkes schuldig geblieben. Daher weg mit diesen Parteien! Hört euch von unseren Rednern dieVoraussetzung zum Wiederaufstieg des Volkes, zur Gesundung der Wirtschaft an,wir zeigen die Möglichkeit der Arbeitsbeschaffung auf.Kommt zur Massenversammlung, Freitag, 28. Oktober 1932, 8 Uhr abends, im Eggersaal. Es sprichtGauleiter Riedl aus Innsbruck: Verrat am Volke. Kufsteiner! Bei dieser Versammlung wird auch mit dem christlichsoz. Terror am Realgymnasium abgerechnet.Es spricht darüber Ortsgruppenleiter Dr. Pflauder.N.S.D.A.P., Ortsgruppe KufsteinHinein in die SA! Werde SS-Mann!“Aus: Franz-Heinz Hye, Innsbruck im Spannungsfeld der Politik 1918-1938, S. 667. |
Version vom 31. Juli 2013, 08:41 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Die Persönlichkeit Adolf Hitlers
"Der vielgenannte Hitler der in der Aufpeitschung der Massen stets die erste Rolle gespielt hat, wurde 1889 in Braunau am Inn als Sohn eines aus Deutschböhmen eingewanderten, scharf deutschnational gesinnten Zollbeamten geboren.
Frühzeitig verlor er seine Eltern. Nachdem er vier Jahre die Unterrealschule in Linz besucht hatte, kam er nach Wien zur Erlernung der Dekorationsmalerei und im gleichen Gewerbe sowie zur weiteren Ausbildung 1913 nach München. Bei Ausbruch des Krieges trat er als Freiwilliger in ein Münchener Infanterie-Regiment ein, mit dem er den ganzen Feldzug mitmachte und zweimal verwundet wurde. Namentlich als Meldegänger zeichnete er sich, wie ihm erst kürzlich ein Oberst bezeugte, durch Mut und Selbstverleugnung aus. Er erhielt auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
Nach der Auflösung des alten Heeres trat er in die Reichswehr ein, schied jedoch im Spätherbst 1919 wieder aus ihr aus. Mitbegründer der nationalsozialistischen Partei gelangte er bald an ihre Spitze. Im Herbst 1920 war er zum erstenmal als Redner aufgetreten. Als großenationalsozialistische Exzesse bei einer Versammlung des von Ingenieur Ballerstedt gegründeten „Bauernbundes“ 1922 seine Verurteilung zu drei Monaten Gefängnis wegen Landfriedensbruches und Körperverletzung zur Folge hatten, gewann er zu seinen Erfolgen auch noch den Nimbus des Märtyrers.
Hitler ist unverheiratet, einen bürgerlichen Beruf übte er nicht aus, seine Tätigkeit war ausschließlichder Organisation seiner Partei und der Agitation gewidmet. Hitler hat den in Böhmen entstandenen Nationalsozialismus nach Bayern verpflanzt. Dabei ging er sehr wirksam vor. Eine gewaltige Reklame für seine Sache, aber auch für seine Person setzte ein und seine unaufhörlichen Versammlungen, großmächtig plakatiert, aber auch mit gewaltigen Kraftsprüchen gewürzt, lenkten die Aufmerksamkeit auf ihn. In den Versammlungen wurde für Aug’ und Ohr gesorgt, das Sensationsbedürfnis des Publikums durch Musik und militärisch aufgemachte Aufzüge befriedigt! Hitler wurde gefeiert bis zu einem Grad, der die besonnenen Elemente abstieß, der Hohn und Spott weckte. Man bezeichnete den Malergehilfen als den reinsten Friedrich II., als neuen Bismarck, als den Retter Deutschlands." Neue Warte, 15.11.1923
Geschenk Hugo von Preens an Hitler, Dank des Führers
"Dank des Führers. Herr akad. Maler Professor Hugo v. Prenn in Osternberg widmete dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eine kunstvolle Mappe (ein Werk des Buchbindermeisters Gruner aus Salzburg) eigener Handzeichnungen aus Berchtesgaden und Umgebung. Daraufhin erhielt Herr v. Preen aus Berlin folgendes Schreiben: „Sehr geehrter Herr Professor! Durch Herrn Kreisleiter Müller wurde dem Führer Ihre Mappe mit Zeichnungen überreicht. Der Führer hat sich über Ihre Aufmerksamkeit sehr gefreut und lässt Ihnen seinen besten Dank übermitteln. Mit Heil Hitler! Wilhelm Brückner SA.-Obergruppenführer und persönlicher Adjutant des Führers." Neue Warte, 30.03.1938
Hitler 1920, Innsbruck
Die Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) ist eine winzige und in sich zerstrittene Bewegung. Als Hitler 1920 erstmals als noch wenig bekannter Redner in Innsbruck auftritt, macht sich die sozialdemokratische „Volkszeitung“ über ihn lustig. In diesem Pressebericht wird Hitlers Name noch falsch geschrieben:
„Also, das war gestern wirklich eine Massenversammlung. Der große Stadtsaal war voll – von leeren Sesseln. Als Erster sprach ein gewisser Hittler aus München,der so etwas wie ein Führer sein soll. Es war für die Nationalsozialisten bezeichnend: Solange der Redner sachlich sprach, herrscht unheimlich eisiges Schweigen, nur hie und da gab jemand durch ein lautes und vernehmliches Gähnen zu verstehen, der ‚hochgeehrte Gast’ möge endlich mit dem faden Gesumse aufhören.
Der Redner schien dies aber nicht zu verstehen, erst als ein Klaqueur in Intervallen von je zwei Minuten immer wieder ‚Pfui Juden' schrie, begriff er den Stupfer und legte eine neue, mehr hetzige Walze ein, so daß auch die glücklich Schlummernden erschrocken erwachten und ‚Hepp,hepp, Jud, Jud!’ brüllten. So sachlich der Redner begann, so unheimlich geistlos endete er. Aber das eine muß ihm auch der Neid lassen: Lungenkrank und asthmaleidend ist der gute Mann nicht. Der Überfluß an Lungenkraft kann abertrotzdem das Minus an geistiger Kraft nicht ersetzen.“ Volkszeitung, 2.10.1920.